Berlin Fashion-Week

Fulminanter Auftakt mit Lena Hoschek

04.07.2012


Startschuss für den Modetrubel in Berlin, die österreichische Designerin Lena Hoschek bekam die Ehre die Eröffnungs-Show aus zu richten.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

Über dem Berliner Tiergarten liegt ein Hauch von Parfum. Im Zelt an der Siegessäule flackert das Blitzlicht. Rockstar Bryan Adams und Boris Beckers Sohn Noah sind am Mittwoch beim Start der Berliner Fashion Week dabei. Auf der Modewoche ist ein bisschen Stoff zum Tuscheln wichtig. Im Jänner rauschte Miss Piggy an, dieses Mal kommen Dieter Bohlen und der Stylist von Lady Gaga.

Mehr als 50 Shows stehen bis zum Wochenende an. Es geht nicht um Haute Couture wie gerade in Paris, sondern um Trends und Kollektionen für jedermann, von Marken wie Michalsky, Hugo, Rena Lange und Guess. Model Franziska Knuppe ist unter den ersten Gästen und hat Tipps für den Sommer parat: "Viel Farbe, viel Prints - aber nicht mischen." Auch Teile in Nude (vulgo: hautfarben) findet sie zum Kombinieren immer noch gut.

Lena Hoschek

Start für die Fashion-Week hatte Lena Hoschek! Die Grazer Designerin zeigt ihre Models im Stil des mexikanischen Totenfests geschminkt. In die dicken Zöpfe der Mannequins waren Rosenblüten geflochten, und auch die mit reichen Stickereien, Ornamenten und Borten geschmückten Kreationen erinnerten an die Malerin Frieda Kahlo. Die neue Kollektion der Modemacherin mit Atelier in Wien, die für ihre äußerst feminine, den Geist der 40er und 50er Jahre feiernde Linie bekannt ist, ist von Rücken, Spitzen und betonten Kurven geprägt, enthält diesmal aber auch vermehrt Hosen.Der Laufsteg beginnt schon vor dem Zelt. An der Siegessäule finden Blogger reichlich Chancen, die durchgestylten Gäste fürs Internet zu fotografieren. Ein Trend, der zugenommen hat, wie Fashion-Week-Sprecher Daniel Aubke beobachtet. "Soviel Zirkus war früher nicht vor der Haustür."

Die Partystimmung auf der Modewoche täuscht etwas. Die Branche kann Aufwind vertragen, der Sommer ist bisher verregnet. Die Streetwear-Messe Bread & Butter mit ihren fast 700 Ausstellern zeigt sich zwar wie immer optimistisch, muss aber ohne Größen wie Bench und Levi's auskommen. Man hofft nach dem Siegeszug von Chinos, den omnipräsenten Stoffhosen, auf ein blaues Wunder. "Es wird immer noch viel Chino verkauft", sagt der Chef der Bread & Butter, Karl-Heinz Müller. "Wir glauben aber, dass wir vor einem neuen Denim-Hoch stehen."

Escada
Mit der Edel-Marke Escade ging es gleich weiter. Weich fallende, fließende Designs in den Farben der südlichen Gewürze. So findet man auch schon bei Escada sehr viel südlichen Einfluß, hier besonders in der Farbwahl. Weiße Ensembles mit kräftig roten Prints sowie pfeffriges Rot, Curry, bunt gestreifte Ensembles aus Türkis, Lachs, Rot und einen reduzierten Einsatz von Schwarz. Gepaart mit den schönsten roten Riemen-Heels der Saison und Riesenschlapphüten aus Stroh wird die Show von Escada zu einem sommerlich anmutenden Fiesta, bei der man bequem gekleidet sein will. Escada beweist wieder, warum es die Position des Klassikers einnimmt.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel