Haute Couture

Pariser Modeschauen als leiser Zirkus

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Schiaparelli und Versace - Schrilles ist out!

Artistisches Geschick bewies Designer Bertrand Guyon am Montag bei der Präsentation seiner Haute-Couture-Kollektion für Schiaparelli in Paris. Er hatte sich die Zirkuskollektion der 1973 verstorbenen Gründerin des Hauses, Elsa Schiaparelli, von 1938 als Vorbild genommen. Was in einer schrillen Clownerie hätte enden können, geriet dem Franzosen zu einer märchenhaft leichten Kleiderparade.

Guyon schmückte präzise und klar geschnittene Kleider und Kostüme aus Shantungseide, Pannesamt oder Brokat mit poetischen Details. Hier blitzte ein goldener Löwe hervor, dort ein schillerndes Zebra oder das Profil eines Kopfes. Exzentrisch wirkten lediglich die hochstehenden Schultern in Form schmaler Halbkreise. Dank der schlichten Schnitte - oft mit schmalem Oberteil und einem wadenlangen Rock in A-Form - wirkten auch bunte Drucke und üppige Goldstickereien mit Sonnen, Tieren oder Sternen niemals zu laut. Auch die Basisfarben der Kollektion Nachtblau und Schwarz trugen zur Beruhigung im Modezirkus bei.

Elsa Schiaparelli Couture H/W 16/17

Versace

Fließende Silhouetten und Eiscreme-Farben hatte Donatella Versace am Sonntag gezeigt. Die Mailänderin gehörte mit ihrer "Atelier-Versace"-Linie zu den ersten der fast 30 Designer, die bei den Schauen der "Hohen Schneiderkunst" ihre Entwürfe für Herbst/Winter 2016/17 präsentieren. Versace, sonst bekannt für ihre scharfkantigen Entwürfe, zeigte sich softer als gewohnt, arbeitete mit geschwungenen Drapierungen, weichem Kaschmir und schmeichelndem Satin. Sexy sehen ihre hochgeschlitzten und mit raffinierten Aussparungen versehenen Abendkleider trotzdem aus.

Versace Haute Couture F/W 2016/17

Naomi Campbell

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Jennifer Garner

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Front Row

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