Umbruch

Frankreich setzt Zeichen gegen Magermodels

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Models benötigen künftig eine medizinische Bescheinigung.

Am Freitag veröffentlichte die französische Regierung einen Erlass, welcher Details über das bereits Ende 2015 erlassene Gesetz gegen zu dünne Models preisgibt.

Vom Laufsteg verbannt

Um auf französischen Modeschauen oder bei Fotoshootings arbeiten zu können, brauchen Models künftig eine medizinische Bescheinigung, dass ihr Gesundheitszustand mit dem Beruf vereinbar ist. Zentraler Faktor ist dabei der Body-Mass-Index – eine Berechnungsmethode, die das Gewicht zur Körpergröße in Relation setzt. Diese Bescheinigung wird im Regelfall für zwei Jahre ausgestellt. Seit Samstag ist die Regelung in Kraft und muss von den Designern umgesetzt werden. Wer Models ohne Bescheinigung beschäftigt, dem drohen sechs Monate Gefängnis und etwa 75.000 Euro Strafe.

Frankreich Magermodels
© Getty Images

Zudem müssen Werbefotos in Frankreich ab Oktober mit einem Hinweis versehen sein, wenn das Foto mit etwaigen Bildbearbeitungsprogrammen retuschiert wurde. Damit soll der Verbreitung von unrealistischen Schönheitsidealen entgegengewirkt und Magersucht bei Jugendlichen vorgebeugt werden. Das teilte das Gesundheitsamt in Frankreich mit. Ein Verbot von Magermodels gibt es bereits in Israel. Italien einigte sich mit den Modeverbänden 2006 auf eine Grundsatzerklärung gegen Magersucht. Auch in anderen europäischen Ländern wird das Problem immer wieder diskutiert. Oft gibt es Selbstverpflichtungen von Verbänden oder Designern, auf Magermodels zu verzichten.

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