Hohe Schneiderkunst in Paris

Chanel: Erste Couture-Show ohne Lagerfeld

Teilen

Virginie Viard zeigte ihre erste Haute-Couture-Kollektion. 

Nach dem Tod von Chanel-Design-Ikone Karl Lagerfeld im Februar präsentiert in diesem Jahr erstmals seine Nachfolgerin Virginie Viard eine nur von ihr verantwortete Haute-Couture-Kollektion. Mit Spannung wurde erwartet, wie sehr sich der Stil der neuen Kreativchefin des Modehauses von ihrem Vorgänger abheben würde.

Chanel in leisen Tönen

Die Chanel-Show fand wieder im Pariser Grand Palais statt, wo Viard eine Bibliothek errichten ließ - ein stilleres Setting als es Karl Lagerfeld zu errichten pflegte. Viard distanziert sich vom konzeptuellen Ansatz, der ein bestimmtes Kollektionsthema vorgibt präsentiert eine eklektische Auswahl ihrer Couture-Visionen: Von der Abendrobe bis zur seidigen Loungewear - geblümte Pyjamahose inklusive. Wie auch bei ihrer Cruise-Collection teasert Viard verschiedene Stile an und gibt keine klare Chanel-Linie vor. Die modischen Momentaufnahmen reichen von minutiösen Ehrerweisungen an den Lagerfeldschen Stil - natürlich mit weißem Vatermörderkragen - bis zu entspannten, faltenwerfenden Entwürfen der modernen Chanel-Frau. Viard bricht das Stilgerüst des französischen Modehauses an manchen Stelle auf, und genau dort offenbaren sich ihre Qualitäten als würdige Nachfolgerin eines Unersetzbaren. 

Chanel Haute Couture H/W 2019

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.