Fakten, Tipps & Lösungen

Schreibabys beruhigen

Teilen

Schreibabys brauchen mehr Zeit, um sich auf das Leben in unserer Welt umzustellen. Wie Eltern ihnen dabei helfen können, ohne zu verzagen, erfahren Sie hier. 

Das Schreien von Babys wird Studien zufolge als noch stressiger empfunden als das Geräusch eines Presslufthammers, schreibt Andrea Zschocher im Buch „Wie du dein Schreibbaby beruhigst“. Manche Mütter trifft die Tatsache, dass ihr Kind ein „Schreibaby“ ist, sehr hart und völlig unvorbereitet, denn vor der Geburt des Kindes haben sie eine sehr romantische Vorstellung von der ersten Zeit mit dem kleinen Liebling. Sie denken nicht an die schlaflosen Nächte und die pure Verzweiflung oder die Überforderung, die auftritt, weil der Säugling exzessiv schreit. Das kann zu einer Belastung der Eltern-Kind-Beziehung führen.

Hilfreiche Tipps.
Das neue Buch von Andrea Zschocher soll Eltern zeigen, dass sie nicht allein sind und ihnen helfen, neuen Mut zu fassen. Darin findet man das Wissen vieler Experten rund um das Thema Schreibaby, aber auch von geglückten Beruhigungsmethoden betroffener Eltern. Probieren Sie die Tipps, die wir hier für Sie zusammengefasst haben, aus und lassen Sie Ihren Traum von schönen Momenten mit Ihrem kleinen Liebling wahr werden.

Ursache. Es gibt unterschiedliche Bezeichnungen für das Phänomen Schreibaby, wie etwa „High need Baby“, Baby mit Regulationsstörungen oder schwer zu beruhigendes Baby. Eine genaue Definition für dieses Verhalten gibt es jedoch nicht. Da das Brüllen in den ersten drei Monaten aber besonders intensiv ist, legte der Kinderarzt Moritz Wessel in den Fünfzigerjahren die Dreierregel zur Identifizierung von Schreibabys fest: Weint ein Baby mehr als drei Stunden pro Tag an mindestens drei Tagen die Woche und über einen Zeitraum von drei Wochen, dann handelt es sich um ein „Schreibaby“. Die Ursache sah der Pädiater Ronald Stanley Illingworth 1954 in den Dreimonatskoliken. Doch die Wesselregel und die Diagnose von Dr. Illingworth sind nicht mehr zeitgemäß. Dank der Forschung wissen wir heute, dass die Ursache für das unstillbare Geschrei viel komplexer ist. Schreibabys sind meistens sehr sensibel, reagieren stärker auf Umweltreize als andere Kinder und kommen nur schwer zur Ruhe. Sie schreien aus einem schlichten Bedürfnis heraus und benötigen ein Mehr an elterlicher Fürsorge. Es ist aber hilfreich, ständige Abwechslungen zu vermeiden und für einen gleich bleibenden Tagesablauf zu sorgen. Eine reizarme Umgebung, ein beständiger Rhythmus und feste Rituale helfen dem Baby, sich in der neuen Welt besser zurechtzufinden. Sind die Eltern überfordert und erschöpft, sollten sie sich nicht davor scheuen, Freunde oder Familie um Hilfe zu bitten. Auch professionelle Unterstützung kann man in Schreiambulanzen in den meisten Bundesländern in Anspruch nehmen. Außerdem ist in manchen Fällen eine osteopathische Behandlung nützlich. 

So helfe ich meinem Baby  

Reize  vermeiden
Dauernde Reizüberflutung und ständige Abwechslungen sollten vermieden werden, stattdessen werden ein gleich bleibender Tagesablauf sowie feste Rituale empfohlen.

Hilfe & Rat
Überforderte Eltern können sich auch professionelle Hilfe holen. Zum Beispiel in einer Schreiambulanz. Auch Osteopathie kann Babys in manchen Fällen helfen. Zudem sollte man Familie und Freunde einbinden, wenn man nicht mehr weiter weiß.

Schlaf & Ruhepausen
Schreibabys benötigen auch tagsüber Schlaf. Auch den Müttern wird empfohlen, zu schlafen, wenn das Baby schläft.
 

Buch-Tipp: "Wie du dein Schreibaby beruhigst" Die besten Tipps und Strategien für zufriedene Babys und gelassene Eltern von Andrea Zschocher; Trias Verlag um 15,50 Euro 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.