Für Salzburger Kindergärten

Mehr als Blassrosa: Stifte für alle Hautfarben

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Berliner Start-up stellt Buntstifte in verschiedenen Nuancen von Hauttönen her.

Ein Berliner Start-up bringt seit 2017 Hautfarben-Buntstifte auf den Markt. Es will Kindern zeigen, wie vielfältig die Gesellschaft ist. Klassische Buntstifte-Sets haben oft nur einen einzigen Hautfarben-Stift zum Ausmalen von Gesichtern: Blass- oder Schweinchenrosa. Darum hat "GoVolunteer" eine Farbpalette aufgelegt, die Nuancen von Braun, Gelb und Schwarz umfasst. Nun hat das Land Salzburg 500 der Buntstifte-Sets für zahlreiche Kindergärten und integrative Vereine bestellt. "Kinder wollen sich und ihre Freundinnen und Freunde so malen, wie sie wirklich aussehen", erklärte die Salzburger Integrations- und Kinderbetreuungslandesrätin Andrea Klambauer (NEOS) die Anschaffung. "Mit den Buntstiften lassen sich alle Facetten menschlicher Hautfarben malen. Sie sind ein Zeichen, dass jedes Kind so wertgeschätzt wird, wie es ist." Zwölf verschiedene Stifte umfasst ein Set, die Verpackungen wurden extra für das Land gebrandet. "So bunt ist Salzburg" ist auf ihnen zu lesen.

"Niemand wird mit Vorurteilen oder Stereotypen geboren - Kinder übernehmen jedoch vorgelebte Denkstrukturen", sagte ein Vertreter von "GoVolunteer" zur Entstehungsidee auf APA-Nachfrage. "Deshalb ist es so wichtig, auch bei Produkten für Kinder unsere gesellschaftliche Realität abzubilden." Die Festlegung auf einen einzigen "Hautfarben-Buntstift" mache nicht-weiße Lebenswirklichkeiten unsichtbar. "Man findet aber keinen Raum in Deutschland oder auf der Welt, in dem alle Menschen die gleiche Hautfarbe haben - und schon gar nicht dieses Schweinerosa", hat Firmengründer Malte Bedürftig in einem Zeitungsinterview einmal gesagt.

 

 

Stereotypen vorbeugen

Rund 32.000 Buntstifte-Sets hat das soziale Start-up eigenen Angaben zufolge bisher verkauft, auch in Österreich. Die Erlöse fließen zu 100 Prozent in eigene Integrationsprojekte. "GoVolunteer" erzielt als gemeinnütziger Verein keine Gewinne. Das Feedback zu den Stiften sei seit Beginn sehr positiv, auch wenn es schon einmal einen Shitstorm gab, nachdem die AfD das Thema aufgegriffen hatte. "Es gibt auch Menschen, denen die Vorstellung einer toleranten und gerechten Gesellschaft Angst macht", sagte der Sprecher des Start-ups. "Das zeigt uns, wie wichtig es ist, dass wir Stereotypen und Rassismus vorbeugen und schon unseren Kindern zeigen, wie bereichernd Vielfalt und Toleranz für unser Zusammenleben sein kann."

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