"PastPresentFuture" im Bank Austria Kunstforum

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Die "Vergangenheit mit heutigen Augen betrachten" und "von der Gegenwart aus einen Blick in die Zukunft wagen" kann man - will man dem Presseheft glauben - in der Ausstellung "PastPresentFuture" im Bank Austria Kunstforum. Hinter der frisch renovierten Fassade sind 80 internationale Werke aus vier Jahrhunderten zu sehen, die allesamt aus dem Bestand der UniCredit Group stammen.

Sieben Themenkreise hat Kurator Walter Guadagnini für "Past Present Future" geschaffen. Zusammengehalten werden die gezeigten Werke weder durch Epochen noch Material oder Medium, sondern durch ihre Motive. So findet sich etwa im Raum "Body Talk" Valie Exports "Body Sign B" aus dem Jahr 1970 direkt neben Dosso Dossis "Psyche wird von Amor verlassen" (1525), ums Eck hängt ein Schüttbild von Hermann Nitsch.

"Die Ausstellung ist in der Realität weniger kompliziert, als sie in der Theorie klingt", so Guadagnini während eines Rundgangs im Vorfeld der Eröffnung. Und tatsächlich hat er aus den insgesamt 60.000 Werken, die sich aus den Beständen der Bank Austria, der HypoVereinsbank in Deutschland und der UniCredit in Italien zusammensetzen, eine feine Leistungsschau zusammengestellt, die oft überraschende Zusammenhänge und Blickwinkel eröffnet.

"Von Angesicht zu Angesicht" heißt jener Raum, in dem der Betrachter mit Gesichtern verschiedenster Art konfrontiert wird. So blicken einem hier Hans Schabus' Fotoporträts "Visitor" (1998/99) genauso entgegen wie Arnulf Rainers "Gesichtsübermalung" (1969/73) oder Francisco Goyas "Porträt der Marquesa de Caballero" (1807). Gerhard Richters "Wiese" (1983) findet sich im Raum "Sublime and Picturesque" neben Charles-Francois Daubignys "Mai" (1862), in der Rubrik "Über die Geometrie" findet Guadagnini interessante Zusammenhänge zwischen Gerwald Rockenschaub und Igor Eskinjas "Desktop" (2006). Eine Installation von Tony Cragg in unmittelbarer Nähe eines großformatigen Bildes von Giuseppe Recco und Andy Warhols berühmten "Flowers" ist im letzten Raum der Ausstellung, der mit "Objekte der Begierde" betitelt ist, zu sehen.

Die Schau kann übrigens auch im Internet besichtigt werden: Unter http://www.artcollection.unicreditgroup.eu werden Besucher mit "einer Reihe spezieller Führungen bei der Entdeckung der UniCredit-Sammlung unterstützt".

INFO: "PastPresentFuture". Werke aus der Sammlung der UniCredit Group im Bank Austria Kunstforum. Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 10.00 - 19.00 Uhr, Freitag 10.00 - 21.00 Uhr. Freyung 8, 1010 Wien. Noch bis 10. Jänner 2010. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen. Infos unter http://www.bankaustria-kunstforum.at.

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