Echt fett!

Schlankmacher "gute" Fette

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Die neue Fett-Regel lautet: Bei tierischen Fetten sparsam sein, Transfettsäuren meiden und bei den Omega-3-Fetten voll zugreifen.

Das ist fett
Sie wollen mit neuen Vorsätzen ins Frühjahr starten und endlich abspecken.
Doch angesichts der zahllosen fettfreien und cholesterinsenkenden Produkte im Supermarkt verlieren Sie den Durchblick und stehen schließlich vor der Theke mit den frischen Grammeln. Mitten in der Fastenzeit. Hin und wieder ins Fettnäpfchen zu treten, sei kein Problem, meint der Wiener Internist Bernhard Ludvik (siehe Interview).
Doch insgesamt sollte das Fettkonto stimmen. Und das Verhältnis gesättigter und ungesättigter Fette ausgewogen sein.

Mehr pflanzliches und weniger tierisches Fett
Fett ist nicht so schlecht wie sein Ruf. Es ist nicht nur Geschmacksträger, sondern hat auch wichtige Funktionen im Stoffwechsel. Eine fettfreie Diät würde keinen Sinn machen. Doch Fett ist nicht gleich Fett. Der kleine Unterschied liegt in der Chemie, genauer in der Zusammensetzung der Fettsäuren.
Sogenannte gesättigte Fettsäuren kommen vor allem in tierischen Fetten wie Butter, Käse, Schmalz, Fleisch und Wurstwaren vor. Ungesättigte Fettsäuren stecken vorwiegend in pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Oliven-, Rapsöl, Avocados und Nüssen vor. Eine einfache Grundregel lautet: Mehr pflanzliche und weniger tierische Fette essen.

Drei Esslöffel Oliven-oder Rapsöl pro Tag
Wer abnehmen will oder erhöhte Blutfettwerte hat, sollte bei tierischen Fetten einsparen. Warum? Zu viel davon lagert sich als Hüftspeck oder Bierbauch ab. Und treibt Cholesterin und Triglyzeride im Blut in die Höhe. Machen Sie es wie die Italiener: Tauchen Sie frisches Brot in Olivenöl und verzichten Sie auf das Butterbrot. Drei Esslöffel Oliven- oder Rapsöl täglich powern den Stoffwechsel.

Von „Omega-3“ können Sie nie genug bekommen
Leinöl, Walnussöl, Makrele, Hering, Thunfisch oder Lachs werden seit Jahren als Jungmacher gehandelt. Die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren können vom Körper nicht selbst gebildet werden. Sie enthalten Baustoffe für Nerven und unterstützen den Fettabbau. Und da sie Entzündungen hemmen, schützen Sie vor Infarkt.

Wirklich schädlich für die Gefäße sind Transfettsäuren.
Sie entstehen bei der Fetthärtung und beim Erhitzen mehrfach ungesättigter Fettsäuren und stecken in Backwaren, Süßigkeiten und Chips. Seit 2009 dürfen Lebensmittel mit mehr als zwei Prozent an künstlichen Transfettsäuren (TFS) im Gesamtfett nicht im Handel sein.

Interview mit Internist Bernhard Ludvik

Dr.-Bernhard-Ludvik
© Privat

Soll das Fett ganz vom Teller?

LUDVIK: Nein. Ich bin sehr für die Liberalisierung beim Fett. Wer sich beim Essen kasteit, hält nicht durch. Es geht eher darum, die richtigen Fette zu essen. Oliven-, Raps- und Leinöl sind durchaus gesund. Ich halte auch nicht viel von Light-Produkten. Nur wer übergewichtig ist, sollte zu fettreduziertem Joghurt und fettarmer Milch greifen.

Die Mittelmeerkost mit viel Fisch und Olivenöl gilt noch immer als gesund?

LUDVIK: Ja, absolut. Zahlreiche Studien bestätigen, dass viel Gemüse in Kombination mit Fisch und Olivenöl die beste Ernährung für das Herz ist. Aber ab und zu ein Schmalzbrot zu essen ist auch keine Katastrophe.

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