Fettleber: Alkohol und Übergewicht meistens schuld

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Deftiger Braten und ein Gläschen. Eine der häufigsten Leberschäden ist die Fettleber.

Von einer Fettleber spricht der Fachmann, wenn in den Leberzellen sogenannte Neutralfette eingelagert werden. Dabei wird nach dem Ausmaß der Einlagerung unterschieden: Weisen ein Drittel der Leberzellen Fettablagerungen auf, so liegt eine leichte Fettleber vor, ab zwei Dritteln eine mäßige und bei mehr als zwei Dritteln eine starke Fettleber.

Warnzeichen werden anfangs allzu leicht zu übersehen. Die Leber ist zwar etwas vergrößert, aber voll funktionsfähig. "Die Symptome sind sehr unspezifisch: Abgeschlagenheit, Müdigkeit oder leichtes Druckgefühl im rechten Oberbauch zählen dazu", erläutert Prof. Claus Niederau von der Deutschen Leberhilfe in Köln. Bei etwa zehn Prozent aller Betroffenen entwickele sich aus der Fettleber (Steatosis hepatis) eine Fettleberentzündung (Steatohepatitis). "Die Entzündung entsteht dadurch, dass sich die Leberzelle gegen die Einlagerungen wehrt", erklärt Prof. Richard Raedsch vom St.-Josefs-Hospital in Wiesbaden..

Eine Fettleberhepatitis ist zunächst von grippeähnlichen Beschwerden oder Schmerzen unter dem rechten Rippenbogen begleitet. Später tritt wie bei einer durch Viren hervorgerufenen Hepatitis eine gelbliche Verfärbung des Augapfels und der Haut auf. Durch die Entzündung der Leber wird auch die Gallebildung beeinträchtigt. Dadurch entfärbt sich der Stuhl, der Urin färbt sich dunkel.

Eine chronische Entzündung birgt die große Gefahr, dass abgestorbenes Drüsengewebe durch Bindegewebe ersetzt wird. "Diese Vernarbung äußert sich dann oft als unheilbare Leberzirrhose und erhöht auch das Risiko, an Leberkrebs zu erkranken", warnt Prof. Mathias Plauth, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin in Dessau und Experte für Lebererkrankungen bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin.

Solche irreparablen Leberschäden lassen sich vermeiden, wenn die Fettablagerungen möglichst früh erkannt werden. Die wesentliche Behandlung besteht deshalb immer darin, die Ursachen der Fettablagerungen zu bekämpfen. "Die Hauptursachen sind Übergewicht und übermäßiger Alkoholgenuss, häufig in Kombination", betont Niederau. Auch bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus sowie Medikamente können die Fettablagerungen verursachen.

"Also muss letztlich der Lebensstil geändert, auf Alkohol und kalorienreiche, vor allem fettreiche Kost verzichtet werden und gleichzeitig die Verbrennung der Kalorien durch körperliche Aktivität angekurbelt werden", rät er. Im Idealfall kann sich das Gewebe bei einer Leberverfettung oder eine Fettleberhepatitis durch solche Maßnahmen von selber wieder erholen.

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