Ilma Rakusa mit Schweizer Buchpreis ausgezeichnet

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Ilma Rakusa hat am Sonntag für ihr im Grazer Droschl Verlag erschienenes Buch "Mehr Meer" den zum zweiten Mal verliehenen Schweizer Buchpreis erhalten. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Franken (33.117 Euro) der höchstdotierte Literaturpreis der Schweiz. Die Preisverleihung fand im Rahmen der BuCH.09 in Basel statt.

"Erinnerungspassagen" lautet der Untertitel von "Mehr Meer". In kurzen Kapiteln wird darin vom Werdegang des kleinen, auf die Welt neugierigen Mädchens zur europäischen Intellektuellen erzählt. Die Jury lobte Rakusas "Schönheitsempfindlichkeit" und die "Erfüllung der Welt mit Poesie". "Geschult im Umgang mit den grossen Lyrikern, die sie übersetzt, interpretiert und vermittelt, geschult auch durch die eigene lyrische Arbeit", habe Ilma Rakusa "ein episches Werk geschaffen, das lyrische Ansprüche erfüllt" heißt es in der Laudatio von Martin Ebel.

Ilma Rakusa wurde 1946 in der Slowakei geboren. Volksschule und Gymnasium besuchte sie in Zürich, danach absolvierte sie ein Studium der Slavistik und der Romanistik in Zürich, Paris und St. Petersburg. Seit 1977 hat die Autorin einen Lehrauftrag an der Universität Zürich. Daneben ist sie freiberuflich als Schriftstellerin, Übersetzerin und Publizistin tätig.

Dass Ilma Rakusa, deren Werke bisher über die Fachwelt hinaus nur wenig bekannt war, mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde, kommt überraschend. Als Favorit hatte Urs Widmers Roman "Herr Adamson" gegolten. Auch "Mehr Meer" hat es bisher nicht in die Bestsellerlisten geschafft. Das dürfte sich aber nun ändern: Der letztjährige Sieger, Rolf Lapperts Roman "Nach Hause schwimmen", erlebte nach seiner Auszeichnung eine gewaltige zweite Rezeptionswelle.

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