Catherine Millet findet Eifersucht erniedrigend

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Eifersucht ist nach Ansicht der französischen Schriftstellerin Catherine Millet (62) ein krankhafter Trieb. "Ich wurde Opfer meines Triebes. Es war erniedrigend", sagte die Autorin bei ihrer Lesung auf dem Literaturfestival Lit.Cologne am Freitag in Köln. Sie stellte in der Kulturkirche ihr neues Buch "Eifersucht" vor.

Darin schildert sie, wie sie von Eifersucht ergriffen wird, als sie von Affären ihres Mannes erfährt. Wie ein Tier habe sie nach Indizien seiner Untreue geschnüffelt. "Ich habe mich geschämt, ich konnte mit niemandem darüber reden."

Die Autorin und Kunstkritikerin wurde 2001 mit ihrem autobiografischen Buch "Das sexuelle Leben der Catherine M." berühmt, in dem sie die sexuelle Freizügigkeit in der französischen Kunstszene schildert. Ihr Mann und sie hätten nie über Treue oder Untreue gesprochen. Jeder sollte seine Freiheiten haben. Umso erschütterter sei sie gewesen, als sie ihre Eifersucht spürte. "Eifersucht ist kein Gefühl." Im Unterschied zu Gefühlen habe man bei Eifersucht keine Kontrolle mehr über sich und sein Tun.

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