Uschi Fellner:

Kein Tag wie der Andere

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Warum MADONNA unvorstellbar ohne die Dostals ist...

Als wir vor fünf Jahren MADONNA erstmals auf den Markt brachten, rechneten wir mit vielem. Nur nicht mit dem Ehepaar Dostal. Drücken wir es so aus: Herr Anton und Frau Hilda Dostal sind MADONNA-Fans der ersten Stunde und wir möchten sie nicht missen. Unser inniger Kontakt begann nach Erscheinen der ersten Ausgabe. „So ein Schwachsinn“, schrieb das Ehepaar Dostal, „ist uns selten untergekommen. Wir werden Ihr Wirken verfolgen und uns bei Ihnen melden“. Gezeichnet: Hilda Dostal.
Eine Woche später war zumindest Anton Dostal überzeugt, dass ich besseres verdient hätte als diesen Job: „Ich frage mich, wie es so eine gescheite Frau wie Sie, in so ein Blatt verschlagen kann. Ich habe nicht den Eindruck, dass Sie sich ernsthaft mit wichtigen Frauenthemen auseinandersetzen!“
Woche um Woche verging. Wochen, in denen unsere Leserinnen mit den großen Themen dieser Welt konfrontiert waren. Ja, wir bekamen auch Zuspruch.
Nicht vom Ehepaar Dostal. Egal, was und wie wir es anstellten. Das Ehepaar Dostal wurde durch die immer wiederkehrende Erscheinung unseres Heftes zusehends in Rage versetzt. In Woche 12 nach unserem Erscheinen schrieb Herr Dostal: „Ihre Oberflächlichkeit hat den Gipfel erreicht. Ich werde auch meine Schwester und alle ihre Freundinnen ersuchen, ihr MADONNA-Abo zu kündigen.“ Das Wort „auch“ stimmte uns optimistisch. Wir stießen in der Redaktion darauf an.
Auf die Einlösung der Drohung warten wir bis heute vergeblich. Stattdessen blitzt zusehends so
etwas wie Hass durch die Leserbriefzeilen der Dostals, wobei ich mir nicht sicher bin, ob uns das Ehepaar nicht mit dem „Nachtboten“ verwechselt: „Sie schreiben so ordinär, dass es mir den Magen umdreht! Pfui, Ihre Niveaulosigkeit passt in jedes Schundheft.“ Gezeichnet: Hilda Dostal.
Öfter schon wollten wir den Dostals zurück-schreiben („Hecken Sie uns doch am Larsch!“). Machen wir aber nicht. Die zwei sind uns ans Herz gewachsen und meine letzten Worte werden lauten: „Was habe ich Ihnen nur getan? Sie hätten mich doch eh nicht lesen müssen!!!“
 

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