Die spinnen die Finnen …

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Uschi Fellner schreibt über Finnlands Abschneiden beim PISA-Test.

Niemand in Europa kann toller lesen und schreiben und rechnen als die Finnen.

Da steht es nun erneut an der bildungsmäßigen EU-Spitze, das Land von dem man immer dachte, es biete nichts außer einer nach logopädischem Bedarf klingenden Sprache. Und 5,3 Millionen Menschen, von denen die Hälfte für Nokia arbeitet (und alle mit einem Einser in Mathe!).

Ganz Europa klopft Finnland auf die Schulter, Finnland ist PISA-Meister, das finnische Schulsystem gilt nun als das beste der Welt. Muss man Finnland deshalb toll finden?

Was haben die jungen Finnen eigentlich davon, dass sie prima Integralgleichungen lösen können? Die Arbeitslosenquote finnischer Jugendlicher ist eine der höchsten Europas, ebenso die Selbstmordrate. In keinem anderen Land Europas fangen Teenies früher an zu saufen, zu rauchen und zu kiffen. Beliebter Freizeitspaß ist die sogenannte Pilluralli, bei der junge Mädchen in die Autos Unbekannter steigen und abdüsen (was Pillu heißt, verrate ich nicht).

Vielleicht wird beim nächsten PISA-Test einmal erhoben, wie es um die soziale und emotionale Kompetenz der Kinder und Jugendlichen steht. Sollten dann wieder die Finnen gewinnen, schwöre ich: Nie wieder sage ich ein blödes Wort über Finnland!

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