MADONNA-Blog

"Töchter" in der Hymne sind wie Frauen-Fußball

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Uschi Fellner über Frauen-Fußball und die neue Hymne.

Aus vollem Herzen habe ich die Bundeshymne erst unlängst mitgesungen. Vor vier Wochen, beim Junioren-Match Rapid gegen Vienna, wo ein mir gut bekanntes Kind kickte (leider hat mein Gesang torchancenmäßig wenig bewegt). Und bei der Zeile „Heimat bist du größter Söhne“ habe ich mich nicht diskriminiert gefühlt.

Ab dem 1. 1. 2011 werde ich also  „Heimat bist du Töchter, Söhne“ singen, wenn die Junioren des FC Vienna gefälligst Vollgas geben sollen. Und es drängt sich ein Vergleich auf. Mit der Textänderung der Bundeshymne verhält es sich genauso, wie mit der am Sonntag endenden Frauen-Fußball-WM: Kein Mensch traut sich etwas dagegen zu sagen, weil man jede Kritik und jede Form von „egal“ als frauenfeindlich auffassen könnte.

Die Frauen-Fußball-WM war 99 Prozent der Frauen herzlich egal. Keine schaute. Trotzdem findet es jede Frau ganz gut, dass es Frauen-Fußball gibt. Maria Rauch-Kallats Erfolg, die „Töchter“ gegen die eigenen Reihen durchzusetzen, ist unbestritten. Aber: Die Vorbildwirkung ist beschränkt, weil ohnehin keine(r) singt …PS: Ich darf gar nicht dagegen sein. Ich habe zwei Töchter (die finden’s peinlich, wenn ich singe).

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