Modisch zurück in die Zukunft

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Uschi Fellner schreibt über das Comeback der 50er Jahre.

Die Fünfziger Jahre, das war das Jahrzehnt, in dem unsere Mütter jung waren, Boggie Woogie und Rock’n Roll und die Kommode meiner Kindheit, die voll war von Bildern einer anderen Welt. Mama mit Tellerrock und Korsage, die Füße in Schnäbeln mit Bleistiftabsätzen.

Danach kam die Zeit der Befreiung, auch der Modischen. Statt eingeschnürter Taille, lose Kleidchen. Mary Quant erfand den Mini und zum Beat der Rolling Stones tanzte man auf Plateausohlen dem Wohlstand entgegen. Und die brave Hausfrau à la Doris Day stellte die Teetasse zur Seite und streifte statt dem Nachmittagskleid ein wenig Hippie-Feeling über.

Es sind fast immer die 50er bis 70er, die für Designer als Ideenquelle herhalten. Im Herbst nun wieder Fünfzig plus. Jahrzehnt der eingepferchten Körper. Atomreaktoren für eine bessere Welt.

Prada propagiert zu spitzen Schuhen Turmfrisuren wie aus Beton. Und Petticoats und „Teekleider“ statt Jeans. Das Gute an der Wiederauferstehung dieser Ära, die ganz gut in die Kommode meiner Mutter passt: Man darf sie ignorieren und tragen, was man will. Teatime im Tellerock? Gern, später! Wenn uns einmal richtig, richtig fad ist ...

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