Kristin Pelzl-Scheruga

Was hilft gegen Stress?

Teilen

Bitte keine Ratschläge! Ich brauche jetzt Handfestes!

Unsere Wahrnehmung ist etwas höchst Spezifisches: Verliebte sehen alles rosarot. Schwangere sehen nur Babybäuche. Und ich sehe nur Mütter von Schulkindern.

Woran ich sie erkenne? Gehetzter Blick aus tiefen Augenringen. Fahler Teint. Knapp bei Atem. Wirre Frisur. Butterflecken vom Brote-Schmieren am Blazer. Ich sehe sie; sie sehen mich und wir erkennen uns, ohne ein Wort miteinander gewechselt zu haben. Small Talk um 7.45 in der Aula? Würde zu viel Kraft kosten. Wir nicken uns zu, mitfühlend. Und atmen das erste Mal tief durch, wenn wir unsere Erstklassler samt allem, was sie so brauchen (vom Jausenbrot über den Werkzeugkasten bis zum Turnsackerl) in der Obhut des Lehrpersonals wissen.

Dieser Stress ist nicht im Kopf. Er ist real. Und deshalb kann ich zurzeit keine Psycho-Ratschläge („Ohhhhm dich in eine entspanntere Zone!“) hören, sondern brauche handfeste Tipps. Zum Beispiel, wie ich meine Körperzellen mit den richtigen Nährstoffen wappnen kann (sie finden diese – zufällig, ich schwör’s! – neuen Madonna).

Stress mit dem Schulanfang hat auch die Sechsjährige. Schon am zweiten Tag stellt sie sich die Sinnfrage: „Was lernen wir eigentlich in der Schule? Jetzt bin ich zwei Tage hier und kann immer noch nicht lesen!“
Ungeduld, das weiß ich selbst nur zu gut, kann auch furchtbar stressen...

Kristin Pelzl-Scheruga ist Gesund-Chefin von MADONNA.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.