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Wenn das Töchterl zu oft klingelt…

Montag, 16.15 Uhr, Schlussproduktion. „Hallo Mama!“ Ah, das Kind! „Hallo Rosa! Was gibt’s? Alles o. k.?“ „Nein. Mir ist langweilig. Rate mal, wo ich bin?“ „Im Wohnzimmer.“ „Falsch.“ „In deinem Zimmer?“ „Nein.“ „Du hör mal, Schatz, ich muss weitermachen.“ „Erst musst du raten!“ „Na gut. Im Schlafzimmer?“ „Fast.“ „Im Bad? Du, ich muss jetzt wirklich… Wo ist denn der Papa?“
Seit die Sechsjährige Zahlen lesen kann, hagelt es Anrufe im Stundentakt. Sie hat sich die Nummern der Nah-Verwandtschaft akribisch auf winzigen Zettelchen notiert („MAMA HENDI“) und beglückt auch Omas und Opas von unserem Festnetz aus zu unchristlichen Zeiten (um 6.30 Uhr morgens etwa: „Omi, hallo! Bist du schon wach?“).
Wir sind mit dem Abendessen fertig und die Sechsjährige schnappt sich schon wieder das Festnetz-Gerät: „­Rosa, du weißt aber schon, dass das Telefonieren auch Geld kostet, oder?“
Das Kind kann das nicht glauben: „Aber wo tut man denn die Münzen hinein?“ Wir erklären, dass das Geld der Netzbetreiber bekommt: „Weißt du, Rosa, fast alles im Leben kostet etwas – deine Ballettschule, Strom, Wasser…“
Das Kind überlegt. „Ich weiß aber etwas, das nichts kostet!“ Wir sind gespannt. Rosa: „Das Spielzeug, das man beim McDonald’s immer zu den Chicken Nuggets dazukriegt!“

Kristin Pelzl-Scheruga ist Gesund-Chefin von MADONNA.

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