Kristin Pelzl-Scheruga

Ich mach nur, was ich will!

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Das Motto meiner Tochter gilt in jeder Lebenslage.

Um 9.30 sollten wir uns vor der Wolfersberger Kirche einfinden: Erstkommunion.
Das Kind (7) wird kurz nach sechs munter – man sollte also meinen, da wäre genügend Zeit, um zu frühstücken, ins weiße Kleid zu schlüpfen und die Haare zu kämmen. Es läuft auch alles nach Plan – bis auf Letzteres. Kurz nach 9 Uhr steht Rosa vor dem Spiegel und beschließt, ihre Frisur zu ändern: „Ich will das nicht so raufgesteckt; ich will eine Löwenmähne!“
Es ist zehn nach neun und die Großeltern treffen ein. Alle sind abmarschbereit – bist auf das Erstkommunion-Kind. Das weigert sich, aus dem Bad zu kommen: „So geh ich nicht!!! Meine Haare sind ur-schirch! Und den Kranz setz’ ich auch nicht auf!“
In letzter Minute treffen wir vor der Kirche ein. Rosa sieht ihre Freundinnen – und das Drama ist beendet.  „Und, wie geht’s euch?“, frage ich eine Mutter aus Rosas Klasse. Ihr Blick sagt alles: „Was wir heute schon für ein Theater hatten. Bis die Frisur endlich gepasst hat! Ein Wunder, dass wir überhaupt hier sind!“
Die Feier war dann aber sehr schön. Die  Oma schenkt dem Kind einen Rosenkranz. „Weißt du, wie man damit betet?“ Rosa schüttelt den Kopf: „Ich bete soundso, wann und wie ich will!“
Herrgott nochmal, so ein kleiner Dickschädel aber auch!

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