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Mein Kind wird flügge. Das ging mir jetzt zu schnell…

Unsere Tochter (6) ist noch nie auf einem Pferd gesessen, wollte aber unbedingt in ein Reitcamp. „Sie wird nach einem Tag genug haben und wieder aufhören wollen“, war sich der Beste sicher.
„Ich will aber auch dort schlafen!“, verkündete Rosa und mir war klar: Wir würden sie jeden Abend von Klosterneuburg abholen müssen. Sie hat noch nie alleine auswärts genächtigt – außer bei den Großeltern.
Ich will ihr beim Kofferpacken helfen. „Das mach ich alleine!“, protestiert das Kind und ich überprüfe heimlich, ob Zahnpasta und Kuscheltier mit dabei sind. „Gibst du mir noch ein Tuch von dir?“ „Wozu denn, Rosa?“ „Ich will etwas mithaben, das nach dir riecht!“
Glucken-Gedanken gehen mir durch den Kopf: Wer würde dem Kind in der Nacht zu trinken geben, wenn es laut „Duast!!!“ schreit? Wer ihm Gute-Nacht-Geschichten erzählen? Und zu wem würde es sich morgens ins Bett kuscheln können? Egal. Spätestens nach einer Nacht würde die Prinzessin ohnedies wieder bei uns sein…
Dem war nicht so. Freudestrahlend begrüßt uns Rosa, als wir sie nach fünf Tagen wieder holen, und führt uns stolz in den Ställen herum. Ihr Koffer ist zur Abreise gepackt und erstaun­licherweise fehlt nichts.
Mein Mädchen ist tatsächlich in nur
einer Woche groß geworden.

Kristin Pelzl-Scheruga ist
Gesund-Chefin von MADONNA.

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