Ich bin Weltmeisterin im Nutellabroteschmieren
Ein Badezimmer. Vier Männer. Morgenmuffel allesamt, die nur zwei Stunden Zeit für das Badezimmer haben. Nur? Eigentlich sollte das reichen, wenn man ausgeschlafen ist. Was um sechs Uhr morgens nicht wirklich der Fall ist. Bei uns auf jeden Fall nicht.
Morgensport. Meine Funktion dabei? Körperlich anwesend sein, Brote schmieren, Kakao und Kaffee machen. Und Kaffee trinken, damit auch ich irgendwann wach werde. Was lange dauern kann. Heute früh im Bus Richtung Arbeit wurde mir bewusst, dass ich seit drei Stunden auf bin. Andere könnten in dieser Zeit einen Halbmarathon, das Zubereiten des abendlichen Familienessens oder eine zweistündige Badezimmer-Pflegesession vorweisen. Nicht so ich. Denn von den zarten Fußtapsern des Jüngsten in Richtung Badezimmer und dreimal Wecker weiterdrücken meines Liebsten im halbwachen Zustand, mache ich um 6.30 Uhr (also mitten in der Nacht) das erste Nutellabrot mit Kakao. Parallel dazu bringt mich mein erster Kaffee in die Lage, Jausenbrote zu richten, Mitteilungen der Lehrer zu unterschreiben, noch zweimal Nutellabrot mit Kakao und mir einen zweiten Kaffee zu machen. Bis dann ich ins Bad darf, um kurz danach im Bus Richtung Arbeit zu sitzen. Ob mein Morgenprogramm einem Halbmarathon gleichkommt? So kalorientechnisch gesehen?
Karin Garzarolli ist Beauty-Chefin bei MADONNA k.garzarolli@oe24.at