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Über Erinnerungen & Gedächtnislücken. 

Als der Wagen, in dem Lady Diana saß, am 31. August 1997 im Pariser Autotunnel gegen einen Pfeiler donnerte, saß ich in familiärer Runde in Ebreichsdorf. Ich weiß es noch: Es gab Schweinsbraten, weil ein befreundeter Pro-7-Journalist zu Gast war. Gemütlich war’s. Bis sein Handy heiß lief – und er vom Sender sofort nach Paris geordert wurde, um über den Tod der Königin der Herzen zu berichten.
Als Michael Jackson am 25. Juni 2009 starb, stand ich im Garten der Interspot-Film, wo das alljährliche Seitenblicke-Fest gefeiert wurde. Ich werde nie das schockierte Gesicht jenes Kollegen vergessen, der in die schmähführende Runde rief: „Der Jackson is tot!“  

Was ich damit sagen will: Es gibt Ereignisse, deren exaktes Datum man immer und immer wieder googeln muss, aber dennoch niemals vergisst, was man gerade tat, als man davon erfuhr.

So war es auch im Fall von Whitney Houston. Wir feierten den Geburtstag unserer Herausgeberin, tanzten und lachten –, als uns die Nachricht von Houstons tragischem Tod erreichte. Natürlich wurde weitergefeiert, natürlich gab es in jeder unserer Lebensgeschichten schon erschütterndere Momente. Und doch weiß man genau, was man damals sagte, dachte, fühlte. Wissen Sie noch, was Sie gerade getan haben, als Ihnen zuletzt gesagt wurde, dass sie geliebt werden? Ich auch nicht. Dürfte nicht so wichtig gewesen sein.

Daniela Schimke ist MADONNA-Chefredakteurin. d.schimke@oe24.at

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