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Wer im Trockenen sitzt, ­sollte aufhören zu jammern!

So schön haben wir uns den Sommerbeginn vorgestellt. Wie wir unsere luftigsten Kleidchen und Riemchensandalen ausführen, uns in den schönsten Schanigärten von der Sonne küssen lassen und am Wochenende zum ersten Mal die Badesachen einpacken …
Fehlanzeige! Stattdessen hadern wir mit dem schlechten Wetter, das uns frieren lässt, die Laune vermiest, müde macht … und überhaupt an allem schuld ist, was schiefläuft. Dabei sollten wir doch alle, die im sicheren Trockenen, verschont von den alles vernichtenden Wassermassen sitzen, schön brav still sein! Und glücklich sein darüber, dass wir die Winterstrümpfe aus dem trockenen Kasten holen und gemütlich auf der trockenen Couch sitzen können, während Tausende Menschen versuchen, ihr Hab und Gut vor der Flut zu retten. „Die Verzweiflung der Betroffenen ist das Schlimmste“, erzählt mir Feuerwehrfrau Daniela Grieshofer (s. S. 20). Wenige Tage zuvor war die 25-Jährige im Einsatz, um gegen das Hochwasser anzukämpfen wie Sisyphos. Vor einem Jahr wurde sie zusammen mit vier Kolleginnen mit dem Leading Ladies Award geehrt – stellvertretend für alle jene HeldInnen, die sich nicht von der Couch aus darüber beschweren, dass es kalt und nass ist und die Sommergarderobe nicht ausgeführt werden kann, sondern stattdessen im Schlamm stehen – und helfen.

Daniela Schimke ist MADONNA
Chefredakteurin. d.schimke@oe24.at

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