Vorurteile

Mythos Brustimplantate: Die Wahrheit

01.09.2009

Warum Implantate nicht platzen können und dem Druck in Flugzeugen standhalten.

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Brustimplantate gibt es bereits seit vielen Jahrzehnten und haben in den letzten Jahren einen enormen Qualitätssprung erfahren. Manche Vorurteile und Schreckensmeldungen halten sich allerdings nach wie vor hartnäckig. Dr. Wolfgang Metka, plastischer Chirurg, räumt mit einigen hartnäckigen Mythen auf.

Vorurteil Nr. 1: Brustimplantate haben eine standardisierte Form
Bei Brustimplantaten unterscheidet man zwischen runden und anatomischen (tropfenartigen) Formen, die über die Brustwarze oder -falte eingesetzt werden können. Ausschließlich die runden Implantate kann man auch über die Achselhöhle einführen. "Gesamt gibt es ca. 800 Formen an Implantaten, die sich durch die Größe und Form definieren. Wenn ein Chirurg der Patientin eine bestimmte Implantatform einredet, weil ‚gerade keine andere Form lagernd ist’, so ist das höchst unseriös. Spätestens da sollte sich frau dagegen entscheiden", erklärt Dr. Wolfgang Metka, Plastischer Chirurg mit Schwerpunkt Ästhetische Chirurgie.

Vorurteil Nr. 2: Brustimplantate muss man nach 10 Jahren auswechseln
"Nur wer als Chirurg auf die beste Qualität bei Implantaten setzt, kann auch garantieren, dass sie ein Leben lang halten," erklärt Dr. Metka. Die Implantate bezieht er von der französischen Firma Eurosilicone, dem drittgrößten Hersteller von Silikonimplantaten. Die Kosten liegen zwischen EUR 600,- und EUR 800,- pro Paar. Angemessene Preise im Hinblick darauf, dass sie ein Leben lang halten, nicht auslaufen und selbst dann nicht kaputt gehen können, wenn sie unter Autoräder kommen.

Vorurteil Nr. 3: Brustimplantate können im Flugzeug platzen
"Implantate können einem irrsinnig großen Druck standhalten – egal ob unter Wasser oder in luftigen Höhen. Bei diesem Vorurteil handelt es sich eindeutig um eine Erfindung – ein derartiger Fall wurde noch nie bekannt", klärt Dr. Metka auf.

Vorurteil Nr. 4: Frauen mit Implantaten können nicht stillen
Da die Brustimplantate unter den Muskel gesetzt werden, kommen sie niemals in Berührung mit der Brustdrüse. Frauen können also nicht nur deswegen getrost ihre Kinder stillen, sondern auch weil das Silikongel im Implantat nicht auslaufen kann. „Bis jetzt hat keine Patientin darüber geklagt, dass das Stillen unangenehm ist. Sollte es eine Dame dennoch nicht wollen, kann man die Implantate natürlich auch entfernen“, so Metka.

Vorurteil Nr. 5: Die Gefahr von Kapselfibrose ist sehr hoch
Aus den Hunderten verschiedenen Formen kann man zwischen solchen mit glatter oder rauer Oberfläche wählen. "Ich bevorzuge fast immer die Wahl von Implantaten mit grober Texturierung, da diese die Fähigkeit haben, mit dem Gewebe zusammen zu wachsen und so wahrhaft ein Teil des Körpers werden", erklärt Dr. Wolfgang Metka. "Das Entfernen ist aber nach wie vor möglich. Das Ablösen ist ähnlich wie das Abziehen eines Klettverschlusses." Implantate mit rauer Oberfläche verhindern das Risiko von Kapselfibrose enorm. Die Verhärtung der Brust (Kapselbildung) tritt nur mehr in 3 – 7 % aller Fälle auf, ist aber auch immer individuell von der Patientin abhängig.

Vorurteil Nr. 6: Eine Silikonbrust ist gefühlloser
"Die Haut macht das Gefühl und somit kann kein Silikonkissen der Welt Gefühl weg nehmen oder reduzieren", erklärt Dr. Metka. Im Übrigen hat eine große wie eine kleine Brust gleich viele Gefühlskörper, sie sind nur anders verteilt. Die Gefühlsempfindung hängt also nicht von der Größe der Brust ab.

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