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Das große Sonnenschutz 1x1

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Ungeschützte Haut ist den Gefahren der Sonne ausgeliefert! Wir verraten, worauf Sie achten sollten.

Ob errötete Nasenrücken oder rosig gefärbte Schultern – Sonnenbrände werden, besonders zu Sommerbeginn, immer noch als „Kavaliersdelikte“ gehandelt. Doch die oft als harmlos eingestuften Schäden hinterlassen ein gefährliches Erbe: Unsere Haut merkt sich jeden noch so kleinen Sonnenschaden – ein Umstand, der später zu gefährlichen Hautkrebs-Erkrankungen führen kann. Konsequenter Sonnenschutz bleibt eine der wichtigsten Gesundheitsmaßnahmen – und dies nicht nur im Hochsommer.

Gefahr im Frühjahr unterschätzt
Bereits im Frühling ist die UV-Strahlung stark und kann großen Schaden anrichten. Da die Haut üblicherweise gerade erst aus dem Winterschlaf erwacht, ist sie jetzt besonders empfindlich und ungeschützt. Auch im Alltag gilt Vorsicht: ­Viele Menschen unterschätzen die Sonnengefahr und denken nur beim ausgiebigen Sonnenbaden daran, ihre Haut entsprechend zu schützen. Doch bereits kurze Aufenthalte in der Sonne – ein Spaziergang reicht oft aus – setzen schädliche ­Radikale im Körper frei. Glücklicher­weise haben immer mehr Tagespflegeprodukte aus diesem Grund einen Lichtschutzfaktor eingebaut. Durch ihre Verwendung kann oftmals bereits vielen Schäden vorgebeugt werden.
 
So funktioniert Lichtschutzfaktor
Warum der Lichtschutzfaktor eine entscheidende Rolle spielt? Er verrät die Schutzwirkung, die uns ein Sonnenschutzprodukt bietet. Genauer: Der Lichtschutzfaktor („LSF“ oder im Englischen „SPF“) eines Produktes gibt an, wie viel länger wir nach dem Auftragen des Kosmetikums vor Sonnenschäden geschützt sind, als wir es ohne kosmetischen Sonnenschutz wären. Das bedeutet: Trägt ­eine Sonnencreme die Aufschrift LSF 30, dann erlaubt sie einen 30 Mal längeren (schadlosen) Aufenthalt in der Sonne, als er ohne Schutz möglich wäre. Der Knackpunkt hierbei ist die Eigenschutzzeit der Haut: Sie muss mit dem LSF multipliziert werden . Helle Hauttypen etwa haben ­eine Eigenschutzzeit von maximal fünfzehn Minuten. Verwenden Sie ein Produkt mit LSF 30, errechnet sich die Dauer der Schutzwirkung wie folgt: 15 x 30 (Eigenschutzzeit in Min. x LSF) = maximal 450 Minuten. Dies gilt allerdings als absolute Maximalschutzzeit. Die tatsächliche Dauer kann sich stark verkürzen, etwa durch Schwitzen oder kürzere Eigenschutzzeit als angenommen. (Sehr helle Hauttypen können deutlich weniger Eigenschutz besitzen als die oben genannten 15 Minuten.) Auch ist die LSF-Wirkung davon abhängig, wie gründlich und reichlich aufgetragen wird. Häufiges Nachcremen, etwa direkt nach dem Baden oder ansonsten alle zwei Stunden, ist essenziell. Achtung: Nachcremen verlängert die Schutzwirkung nicht, es hält sie nur aufrecht. Warten Sie also bitte nicht zu lange und erneuern Sie den Auftrag regelmäßig. Sparsamkeit ist hier gänzlich fehl am Platz, denn es geht um Ihre Gesundheit. Wem teure Markenprodukte zu schade für den großzügigen Gebrauch sind, der kann guten Gewissens auf günstigere Alternativen oder Eigenmarken zurückgreifen: Tests des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) befinden preisgünstige Sonnenschutzprodukte regelmäßig für sehr gut. Effektiver Schutz muss also nicht teuer sein. Generell ist es ratsam, Produkte mit hohem bis sehr hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden, um auf Nummer sicher zu gehen. Sonnenschutzprodukte sollten ­übrigens stets nur eine Saison verwendet werden. Sie verlieren ihre Wirkung!
 
Weitere Sonnenschutzmaßnahmen
Um die Gefahren, die von UV-Strahlung ausgehen, zu minimieren, ist die Vermeidung ebendieser ein wichtig. Besonders aggressiv ist die Strahlung, wenn die Sonne am höchsten steht: Meiden Sie zwischen 11:00 und 15:00 Uhr die direkte Sonne und suchen Sie sich ein Schattenplätzchen. Sonst besteht die Gefahr, neben Sonnenbrand auch noch einen Sonnenstich zu erleiden. Achtung: Auch im Schatten unbedingt einschmieren! Weiters empfiehlt es sich, die Haut auf den Sommer vorzubereiten. Bitte verzichten Sie auf Sonnenbäder nach der Winterpause. Sie versetzen die Haut in einen Schockzustand, von dem sie sich nicht wieder erholt. Besonders vor dem Urlaub in südlichen Ländern ist es sehr ratsam, die Haut langsam und geschützt an die Sonne zu gewöhnen. Darüber hinaus ist die effektivste Sonnenschutzregel natürlich die, die Strahlen erst gar nicht an die Haut gelangen zu lassen. Feste Kleidung und dazu ein schützender Hut oder eine Kappe schirmen ab und lassen nur einen geringen Teil der Strahlung an die Haut gelangen. Allerdings müssen es dafür dicht gewebte Stoffe sein. Luftige Strandkleidung und dünne Kleidchen sind zwar komfortabel, aber bieten den Sonnenstrahlen kaum eine Barriere. Für Kinder empfiehlt sich spezielle langärmelige Bademode mit integriertem UV-Schutz, da auch ein kurzer Aufenthalt im Pool Hautschäden provozieren kann.
 
❯❯ So funktionieren Sonnencremes
Filterung der UV-Strahlung

Sonnenschutzprodukte enthalten chemische und/oder mineralische Filter. Chemische Filter dringen in die Haut ein und absorbieren dort UV-Strahlung, mineralische bleiben auf der Haut und zerstreuen die Strahlen mithilfe von winzigen Partikeln, ähnlich winzigen Reflektoren. Eine Kombination aus beiden Filtern ist besonders effektiv. 
 
Nanopartikel

Die winzigen mineralischen Partikel sorgen für gute Verteilbarkeit und hohen Sonnenschutz ohne „Weißschleier“, wie ihn Produkte mit hohem LSF sonst oft auf der Haut hinterlassen. Wissenswert: Aufgrund ihrer geringen Größe ist umstritten, ob Nanopartikel in die Haut eindringen. Viele (Natur-)Kosmetikhersteller verzichten deshalb auf die Verwendung dieses modernen Inhaltsstoffes.
 
 
Vorsicht bei Medikamenten
Eine Reihe von Arzneimittel können den Eigenschutz der Haut schwächen und sie so lichtempfindlicher machen, z. B. jene, die die Wirkstoffe Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac und Roaccutan enthalten. Auch sogenannte „Phytopharmaka“ (pflanzliche Arzneimittel) können einen ähnlichen Effekt haben, allen voran ­Johanniskraut-Präparate. Um sonnenbedingte Reaktionen zu vermeiden, sollte auch auf die Inhaltsstoffe von Kosmetika geachtet werden: Deos, Parfüms oder Make-up-Produkte können Alkohol und andere Stoffe enthalten, die unter Sonneneinstrahlung reagieren – mit Fleckenbildung an der Haut oder allergischen Reaktionen. Am besten ist es, neben der Sonnencreme möglichst wenige Produkte aufzutragen.
 
Sonne richtig genießen 1/4
1. Keine Mittagssonne

Zwischen 11:00 und 15:00 Uhr ist die UV-Strahlung am intensivsten. Wer diese Zeit in der Sonne meidet, entgeht im Schnitt 75 Prozent der schädlichen Strahlung. Bereits im Frühling gilt: Auch im Schatten kann UV-Strahlung an die Haut gelangen!
 
Jugendsünden als Hautkrebsrisiko 
Unsere Haut ist sehr widerstandsfähig und beschützt uns im Alltag vor vielerlei Angriffen durch die Umwelt. Dennoch verschwinden Schäden, die ihr zugefügt werden, nie gänzlich. Ähnlich wie unzählige kleine Narben bleiben Sonnenschäden im Gedächtnis der Haut haften – trotz Abheilung jedes Sonnenbrands. Die Haut vergisst nicht und nimmt diese Verfehlungen bis ans Lebensende übel: Experten vermuten, dass 60 bis 70 Prozent aller lichtbedingten Hautschäden bereits in der Kindheit und Jugend entstehen. Dies bedeutet, dass trotz rigorosen Sonnenschutzes im Erwachsenenalter ein erhöhtes Hautkrebsrisiko bestehen kann, wenn die Haut davor nicht immer geschützt war. Schwarzer und weißer Hautkrebs sind akute und immer häufiger auftretende Erkrankungen, die oft lange unbemerkt bleiben: Rund zehn bis fünfzehn Neuerkrankungen an schwarzem Hautkrebs („malignes Melanom“) werden in Österreich pro 100.000 Menschen diagnostiziert. Schwarzer Hautkrebs ist besonders ­aggressiv und bildet bereits in frühen Stadien Metastasen. Vermeidung der Strahlung, gründlicher Sonnenschutz sowie ­regelmäßige Selbst– und ärztliche Kontrolle bleiben der beste Schutz.
 
❯❯ Risikofaktoren für Hautkrebs 1/4
✏ Schlechter Schutz

Sie nehmen es mit der Sonnencreme nicht so genau? Sie denken, Ihre Haut ist ohnehin gut gewappnet? Täuschen Sie sich nicht! Sie setzen Ihre Haut und Ihre Gesundheit großer Gefahr aus. Schwarzer und weißer Hautkrebs lauern verstärkt auf „Einschmier-Faule“.
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