So lässt sich kaputte Kosmetik retten

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Mit der richtigen Ersten Hilfe lässt sich das Schminkkästchen wieder auf Vordermann bringen - und ein Neukauf sparen.

Die Puder-Dose knallt auf den Waschbeckenrand - und der Inhalt springt in tausend Teile. Kosmetikprodukte kosten nicht nur viel Geld, sie sind auch recht empfindlich. Bei manchem Beauty-Utensil ist nach einem Unfall aber nicht alle Hoffnung verloren. Hier einige Tipps:

Der zerbrochene Lippenstift etwa wird im Eisfach wieder heil. Das sagt Brigitte Sterz vom Bundesberufsverband der Fachkosmetiker (BfD): "Wenn Sie die beiden Teile aneinanderlegen, friert das wieder zusammen." Allerdings sei der gekittete Stift nicht mehr stabil genug, als dass er sich vollständig aufdrehen ließe. Die Farbe wird daher besser mit einem Lippenpinsel aufgetragen.

Caroline Prenzler vom Bundesverband Parfümerien empfiehlt, die Reste besser gleich mit einem Spatel in ein Döschen umzufüllen. Auch Martin Ruppmann vom Kosmetikverband VKE rät davon ab, selbst "Doktor" zu spielen. Seiner Ansicht nach müsse der Lippenstift vom Profi eingeschmolzen und wieder neu geformt werden.

Verklumpte Wimperntusche wird laut Prenzler im heißen Wasserbad schnell wieder flüssig. Auch ein bis zwei Tropfen Augencreme machen den Mascara ihrer Erfahrung nach geschmeidig: "Am besten bewegen Sie das Bürstchen mit kreisenden Bewegungen im Behältnis, damit sich alles gut vermischen kann." Ruppmann und Sterz halten dagegen nichts davon, der Wimperntusche mit Tricks zu einem längeren Leben zu verhelfen. Mit jedem Öffnen drängen Luft und Staubpartikel ins Behältnis. Um Infektionen zu vermeiden, sei es daher ratsam, nach 30 bis 50 Anwendungen einen neuen Mascara zu kaufen, rät Sterz: "Die Augen sind einfach heilig."

Ist Kompaktpuder zerbröselt, sollte man ihm am besten gleich ganz den Rest geben, raten die Expertinnen: "Einfach in einer Dose komplett zerkleinern, als ob Sie Gewürze im Mörser zerstoßen würden", erklärt Ruppmann. Das Pulver lässt sich anschließend leicht mit einem Wattebausch oder einem Pinsel auftragen. Dagegen hält es Prenzler für keine gute Idee, die Brösel mit Creme oder Lotion als Bindemittel selbst wieder zu einem Stück zu formen. Ihre Erfahrung lautet: "Wenn Sie an Puder mit Fett herangehen, wird der schnell dunkel."

Verklebter Nagellack wird laut Prenzler wieder geschmeidig, wenn man das Fläschchen in heißes Wasser legt. Sterz empfiehlt eine schonendere Methode, den Inhalt zu erwärmen: "Ich drehe das Behältnis mit dem Kopf nach unten und rolle es ungefähr eine halbe Minute lang in der gewölbten Handfläche." Das Gewinde lasse sich am besten mit Nagellackentferner säubern. Den Nagellack selbst sollten Frauen damit aber auf keinen Fall verdünnen, warnt Ruppmann: Die Lösung greife die Farbstoffe an. Außerdem trockne der Film nach dem Auftragen nicht mehr richtig ein. Generell bleibt Nagellack im Kühlschrank länger frisch. Das Fläschchen sollte stehen und nicht liegen.

So gute Tricks es auch geben mag, ein abgebrochener Kajalstift ist nicht mehr zu kitten. So weit muss es aber gar nicht erst kommen. Besonders leicht bekommen Kajal-und Konturenstifte beim Anspitzen einen Knacks, denn ihre Mine ist in der Konsistenz sehr viel weicher und empfindlicher als etwa die eines Buntstifts. Kälte macht sie robuster, erläutern die Expertinnen. "Legen Sie den Stift einfach 15 Minuten ins Gefrierfach", rät Prenzler. "Dann wird er richtig hart, und Sie können ihn problemlos anspitzen."

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