Mönchspfeffer hilft vor allem bei Frauenleiden

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Mönchspfeffer ist eine beliebte Heilpflanze in der Frauenheilkunde. Präparate aus den Extrakten der Früchte finden Anwendung bei Menstruationsstörungen, zum Beispiel bei verlängerter und sehr starker Monatsblutung, erläutert Johannes Gottfried Mayer von der Forschergruppe Klostermedizin der Universität Würzburg.

Auch bei ausbleibender Menstruation, prämenstruellem Syndrom sowie schmerzhaften, geschwollenen Brüsten kommen die Mittel zum Einsatz. Die Früchte enthalten fettes und ätherisches Öl, Flavonoide und Bitterstoffe sowie Iridoide und Diterpene. Wie sie genau wirken, ist laut Mayer aber noch nicht bekannt. Gelegentlich kann es nach dem Gebrauch zu juckendem Hautausschlag kommen. Nicht angewendet werden darf die Pflanze während der Schwangerschaft und der Stillzeit.

Mönchspfeffer gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse und wird auch als Keuschlamm (Agnus castus) bezeichnet. Bei den Griechen stand er unter dem Schutz der Göttinnen Hera und Demeter. Die Zeusgattin Hera galt als Hüterin der Ehe. Und während der Feiern zu Ehren Demeters - der Göttin der Erde - sollten die Frauen enthaltsam leben und legten deshalb das Schlafzimmer mit Zweigen von Keuschlamm aus.

"Tatsächlich haben die Früchte der Pflanze eine leicht Lust dämpfende Wirkung beim Mann", sagt Mayer. "Aus diesem Grund wurden die Früchte auch in den Männerklöstern gegessen." Weil sie einen sehr würzigen, leicht scharfen Geschmack haben, wurden sie auch als Pfefferersatz verwendet - und daher kommt der Name Mönchspfeffer.

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