Shanghai baut weltweit sechstes Disneyland

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Die ostchinesische Hafenstadt Shanghai wird ein Disneyland bauen. Nach 15 Jahren Tauziehen billigte die chinesische Zentralregierung den Bau des Vergnügungsparks. Es wird das sechste Disneyland und - nach Paris, Tokio und Hongkong - das vierte außerhalb der USA. Die Kosten wurden auf 3,66 Milliarden US-Dollar (2,48 Milliarden Euro) geschätzt.

Der Durchbruch erfolgte knapp zwei Wochen vor dem ersten Besuch von US-Präsident Obama in Shanghai und Peking. Der Park soll bis 2014 fertiggestellt werden. Mit dem grünen Licht aus Peking könnten die konkreten Planungen mit der Walt Disney Company für "eines der besten Disneylands der Erde" beginnen, berichtete die Stadtregierung.

Ob es auch das größte Disneyland werden wird, wie chinesische Medien spekuliert hatten, wollte eine Sprecherin nicht sagen. Disney-Präsident Robert Iger sprach von einem "sehr bedeutenden Meilenstein" für sein Unternehmen. Er nannte China "eines der dynamischsten, aufregendsten und bedeutendsten Länder der Erde", wie ihn die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua zitierte.

Der Vergnügungspark mit Hotel und Einkaufsmeile soll auf einem sieben Quadratkilometer großen Gelände zwischen dem internationalen Flughafen Pudong und der Stadtgrenze Shanghais entstehen. Hongkonger Regierungsvertreter sahen keine Konkurrenz zu dem Disney-Park in der heutigen Sonderverwaltungsregion, der seit seiner Eröffnung 2005 nicht die Besuchererwartungen erfüllt hatte. Der chinesische Markt sei groß genug für zwei Disney-Parks. Hongkong ziehe auch andere Besucher an. Im Umfeld des künftigen Disneylands in Shanghai leben 300 Millionen Menschen in einer Entfernung von einer Tagesreise.

Für das neue Projekt sollen mehrere staatliche Firmen aus Shanghai ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Walt Disney Company gründen. Die erste Phase des Parks wird unweit des Flughafens entstehen. In der zweiten und dritten Phase soll das Gelände nach Südwesten ausgebaut werden. Für das Projekt müssen die Menschen in mehreren Dörfern umgesiedelt werden. In den vergangenen Wochen waren Gespräche mit mehr als 4000 Bewohnern aufgenommen worden, wie chinesische Medien berichteten. Im Dezember werde der Wert ihrer Häuser geschätzt.

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