Jackson gewann posthum vier American Music Awards

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Fünf Monate nach seinem Tod ist Michael Jackson am Sonntag in Los Angeles mit vier "American Music Awards" ausgezeichnet worden. Posthum gewann der "King of Pop" als beliebtester Künstler in den Kategorien Rock/Pop sowie Soul/R&B. Zudem wurde sein Album "Number Ones" (2003), das sich in diesem Jahr millionenfach verkaufte, zum besten Album in den Sparten Rock/Pop und Soul/R&B gekürt.

Jackson war auch noch für den Top-Preis "Künstler des Jahres" nominiert. Diese Ehre wurde aber der Country-Sängerin Taylor Swift zuteil. Die 19-jährige gewann insgesamt fünf Trophäen, darunter als beliebteste Künstlerin in den Sparten Rock/Pop und Country sowie für das beste Country-Album.

Janet Jackson eröffnete die live im US-Fernsehen übertragene Show mit einem Mix ihrer bekanntestens Songs. Jermaine Jackson nahm die Trophäen für seinen am 25. Juni im Alter von 50 Jahren gestorben Bruder entgegen. Michael Jackson hatte im Verlauf seiner mehr als 40-jährigen Karriere 22 American Music Awards verliehen bekommen und war 2002 mit dem Ehrenpreis zum "Künstler des Jahrhunderts" ernannt worden. Die nach den Grammys begehrtesten US-Musikpreise werden von der amerikanischen Schallplattenindustrie vergeben.

Die Black Eyed Peas holten den Preis als beste Band in den Sparten Pop/Rock und Soul/R&B. Mit "Blueprint 3" sicherte sich Jay-Z den Preis für das beste Rap-Album und als bester Rapper. Sein HipHop-Kollege Eminem ging trotz vier Nominierungen leer aus. Die vier Musiker von Gloriana wollten es kaum glauben, als das Country-Quartett zum besten "Durchbruch"-Künstler erklärt wurde. Die Favoritin für den Nachwuchspreis, Lady Gaga, kehrte mit leeren Händen nach Hause zurück, legte zuvor aber eine gewagte Show hin. Die 23-jährige Popsängerin räkelte sich an einem brennenden Klavier und ließ Glas bersten.

Rihanna zwängte sich in einen hautengen Bodysuit, Jennifer Lopez stand als Boxerin im Ring. Einen Ausrutscher beim Tanzen machte der Latina-Star rasch wett: Nach einer Po-Landung stand Lopez gleich wieder auf den Beinen. Whitney Houston gab mit dem Song "I Didn't Know My Own Strength" eine gute Figur ab. Sichtlich gerührt nahm die 46-Jährige den Sonderpreis als "Internationaler Künstler des Jahres" entgegen.

Inzwischen wurde bekannt, dass die Ermittlungen gegen Jacksons Leibarzt Dr. Conrad Murray bis ins nächste Jahr dauern werden. Er hatte zu Protokoll gegeben, dem Popstar auf Verlangen das Narkosemittel Propofol gegen die Schlafstörungen gegeben zu haben. Nach dem Ergebnis der gerichtsmedizinischen Untersuchung war Jackson an "akuter Vergiftung" mit Propofol gestorben. Murray hatte Jackson das Medikament Propofol verabreicht, das normalerweise nur in Krankenhäusern gespritzt wird.

Ob ein Vorsatz für das Tötungsdelikt vorlag oder Jacksons Tod im Alter von nur 50 Jahren durch Nachlässigkeit verursacht wurde, muss die Justiz klären. Erstmals seit dem Tod Jacksons kehrt Murray am Montag wieder in seine Praxis nach Houston zurück. Sein Anwalt erklärte, Murray habe für die Zeit als Jacksons Arzt kein Honorar bekommen. Der Arzt habe seit sieben Monaten kein Geld mehr verdient und es sei fraglich, ob er weiter sein Haus behalten und seine Familie unterstützen könne.

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