Das Ende der Unbeschwertheit

Natascha-Film: Campbell-Hughes im Porträt

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Die Irin Antonia Campbell-Hughes wird im Kino Natascha Kampusch verkörpern. Warum gerade sie die Rolle bekam und wovor sie sich fürchtet.

Wer Natascha Campbell-Hughes kennt ist so hipp wie ihre Klamotten. Denn die 29-jährige Irin ist nicht nur Schauspielerin, Komikerin, sondern auch Designerin ihres Labels, das es sogar bei der britischen Kult-Kette Topshop zu kaufen gibt. Das Constantin-Film mit der Irin einen No-Name gecastet haben soll – so behaupten spitze Zungen – stimmt also nicht ganz. Zu Campbells Verteidigung: Sie gewann bei der heurigen Berlinale den „Shootings Stars Award 2012“ und wurde von der Jury als „überwältigend charismatisch“ hoch gelobt.  

Keine Vorurteile
Deshalb wurde Campbell auch für die Rolle der Natascha Kampusch (24) in dem Film 3096 gecastet. Die Dreharbeiten zu der tragischen Entführungsgeschichte – Natascha war 3096 Tage in der Gewalt von Wolfgang Priklopil bis ihr im Alter von 18 Jahren die Flucht gelang – sollen nun sechs Jahre nach der Befreiung im Mai beginnen. Priklopil wird von dem Dänen Thure Lindhardt gespielt. Warum das Filmteam keine österreichischen oder deutschen Darsteller gecastet hat? „Nachdem wir im deutschsprachigen Raum auf viele Vorurteile, Befürchtungen und Ängste zu dem Stoff stießen, erlaubten wir uns über die sprachlichen Grenzen hinaus zu denken“, so Regisseurin Sherry Hormann (Wüstenblume). „Tatsächlich war es so, dass Antonia und Lindhardt mit der unbeschwerten Außenansicht und der englischen Sprache einen für uns befreienden Blick auf die einzigartige Kraft der Geschichte erzeugten.“

Herausforderung
Campbell  ist als Schauspielerin, Kreative und Model ein Multitalent. Sie ist ehrgeizig, entschlossen und wandlungsfähig. Diese Eigenschaften und Talente wird die Darstellerin während der Dreharbeiten brauchen. Denn  Kameramann Michael Ballhaus, der Ehemann von Hormann, verriet bereits: „Die größte Herausforderung ist, dass 70 Prozent in einem Raum spielen, der so groß wie eine Sauna ist.“ Sich für die nächsten Monate in Natascha hineinversetzen zu müssen – sie zu sein – bedeutet schon jetzt für Campbell das Ende ihrer Unbeschwertheit.

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