Tomografien sind dem Herzkatheter ebenbürtig

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Die Computer-Tomografie (CT) und Magnetresonanz-Tomografie (MRT) können derzeit die in den Körper eingreifende Untersuchung mit Herzkatheter ("Koronarangiographie") bei Herzleiden nicht völlig ersetzen. Doch sind sie beim Erkennen von gefährlichen Verengungen der Herzkranzgefäße ("Koronarstenosen") nahezu ebenbürtig.

Das ist das Ergebnis einer am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) und der Radiologie an der Charité (Berlin) durchgeführten Vergleichsuntersuchung an 120 Patienten mit Verdacht auf bzw. bereits bekannter Herz-Kreislauf-Krankheit, das am Wochenende in Dresden auf der 33. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie präsentiert wurde.

Der "Goldstandard" zur Erkennung für das Vorhandensein und/oder das Ausmaß einer koronaren Herzerkrankung ist derzeit die invasive Koronarangiographie. Christoph Klein vom Deutschen Herzzentrum: "Es besteht jedoch Übereinstimmung, dass invasive, in den Körper eingreifende Methoden nicht als Verfahren der ersten Wahl eingesetzt werden sollten."

Verglichen wurden nicht eingreifende Untersuchungen mittels 64-Zeilen-CT (Computertomografie auf Röntgenbasis) mit der Magnetresonanz (MRT, 3,0 Tesla), wobei anschließend alle Patienten im Herzkatheter koronarangiographiert (Herzkatheter, Anm.) wurden. Der Experte: "Einen Vorteil der MRT stellt sowohl die fehlende Strahlenbelastung und Kontrastmittelgabe dar als auch die Möglichkeit der zusätzlichen Ischämiediagnostik (Diagnostik einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Herzens, Anm.) in nur einer Sitzung. Die tendenziell besseren Werte bei CT sind mit der höheren Auflösung erklärbar, führen jedoch nicht zu einem signifikanten Unterschied der beiden bildgebenden Verfahren."

Konzeptionell besteht die Wahl zwischen der Erfassung einer möglichen Minderversorgung des Herzmuskels bedingt durch eine Koronarstenose oder - ähnlich der invasiven Koronarangiographie - die direkte Sichtbarmachung der Koronararterien und deren möglicher Pathologie. Das letztere ist derzeit mittels der Schnittbildverfahren CT und MRT möglich.

Herausforderungen für beide Verfahren sind das Erreichen einer ausreichenden diagnostischen Bildqualität trotz kleiner Strukturen und deren ausgeprägter Bewegung durch Herzkontraktion und Atmung. Technische Neuerungen in den letzten Jahren haben die Bildqualität beider Verfahren deutlich verbessert, so dass erneut ein Vergleich der Methoden durchgeführt wurde. Bei der Patienten-basierten Analyse ergab sich für die MRT und CT Angiographie eine ähnliche diagnostische Genauigkeit von 82 Prozent bzw. 88 Prozent. Die Fähigkeit, eine nachfolgende notwendige Maßnahme zur Verbesserung der Durchblutung des Herzens vorherzusagen, unterschied sich bei den beiden Methoden nicht.

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