Onkologen wollen "echten" Krebsarzt in Österreich

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Jedes Jahr wird bei rund 35.000 Österreichern die Diagnose Krebs gestellt. Zwischen 150.000 und 200.000 Menschen leben mit dieser Erkrankung. Grund genug für die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, einen eigenen "Krebsfacharzt" zu fordern, nicht nur wie bisher einen Zusatztitel (Additivfacharzt), hieß es am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien.

"Krebs ist keine Organerkrankung. Wir brauchen einen breit ausgebildeten Facharzt. Es geht um die Betreuung der Menschen und nicht um die Behandlung der Krebserkrankung", sagte der Grazer Experte Hellmut Samonigg. Bisher gibt es in Österreich rund 300 Fachärzte mit Additivtitel für Onkologie und Hämatologie. In Zukunft soll - ausgehend von einer dreijährigen Grundausbildung in Interner Medizin - eine weitere fünfjährige fachspezifische Ausbildung zum "internistischen Onkologen" führen, der die gesamte Breite von Diagnose und Therapie überblicken kann und sich nur darauf konzentriert.

Der Innsbrucker Onkologe Günther Gastl verwies auf den vermehrten Bedarf: "Mehr als die Hälfte aller Krebspatienten sind über 70 Jahre alt. Wir werden in den kommenden zehn bis 15 Jahren die Zahl der Krebsärzte verdoppeln müssen."

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