Mittelohrentzündung: Es geht auch ohne Antibiotika

Teilen

Mittelohrentzündungen gehören zu den häufigen Erkrankungen bei Kindern und müssen durchaus ernst genommen werden. In der Regel ist eine Behandlung mit Antibiotika aber nicht nötig. "Bei mehr als 80 Prozent der Kinder heilt die Erkrankung von allein aus", schreibt der Allgemeinmediziner Dr. Fritz Meyer im deutschen Patientenmagazin "HausArzt".

Schon nach einem Tag hätten acht von zehn Kindern keine Schmerzen mehr. Deren Dauer verkürzen Antibiotika - wenn überhaupt - nur minimal. Die betroffenen Kinder müssen aber sorgfältig beobachtet werden. Steigt das Fieber? Kommen weitere Symptome hinzu? Ist dies der Fall, muss der Arzt entscheiden, ob doch ein Antibiotikum nötig ist. Weil der Körper den Infekt aber meistens selbst besiegt, sollte erst einmal abgewartet werden.

Und wenn Kinder wiederholt an Mittelohrentzündungen leiden, gilt es das Umfeld zu erkunden. "Daran ist oft Tabakrauch in der Wohnung schuld. Er macht die Schleimhäute anfälliger für Infektionen", betont Dr. Meyer. Zu Vorbeugung können Kinder, die häufiger erkranken, auch mit speziellen Ballons trainieren, die mit der Nase aufgeblasen werden. Der so erzeugte Druck öffnet die Verbindungsgänge zwischen Rachen und Mittelohr. Die bessere Belüftung macht das Ohr weniger anfällig für Infektionen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.