Medikament Gepante blockiert "Migräne-Rezeptoren"

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Neue Hoffnung für Migräne-Patienten mit häufigen Anfällen. Wie Christian Lampl, Präsident der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft, am Montag bei einer Pressekonferenz der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie verlautbarte, setzt die Medizin auf das Medikament Gepante.

Christian Lampl (KH Barmherzige Brüder/Linz): "In Österreich sind laut unseren Studien zehn bis elf Prozent der Menschen mit Migräne konfrontiert." Betroffene Berufstätige berichten im Durchschnitt von einer Attacke pro Woche. Viele Patienten sprechen auf 1.000 Milligramm Acetylsalicylsäure (Aspirin), 1.000 Milligramm Paracetamol oder 400 bis 600 Milligramm des Entzündungshemmers und Schmerzmittels Ibuprofen an.

Doch speziell für Patienten mit schweren und häufigen Anfällen kam in den 1990er-Jahren mit den sogenannten Triptanen wirkungsvolle Hilfe. Der Experte: "Diese Medikamente bremsen die (beim Migräne-Anfall auftretende, Anm.) Erweiterung von Blutgefäßen im Gehirn und die lokale Entzündung." Allerdings haben diese spezifisch wirkenden Substanzen auch Nebenwirkungen wie Blutdrucksteigerung etc.

Hier sollen jetzt "Gepante" (z.B. Telcagepant) eine Verbesserung bringen. Während die altbekannten Triptane ihre Wirkung über die Hemmung der Produktion des Botenstoffs CGRP (Calcitonin Gene Related Peptide) entfalteten, blockieren die neuen Substanzen den Rezeptor für CGRP und verhindern so den Effekt des Peptides. Die Wirksamkeit dürfte etwa jener der Triptane entsprechen - allerdings mit weniger Nebenwirkungen. Die neuen Erkenntnisse werden bei der Jahrestagung der österreichischen Neurologen (24. bis 27. Februar) in Linz präsentiert.

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