Ärztekammer fordert mehr Turnstunden an Schulen

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Mehr Turnstunden und gesündere Ernährung an Schulen - diese Forderung hat Ärztekammerpräsident Walter Dorner am Freitag einmal mehr gestellt. Es brauche ein "klares politisches Bekenntnis zu mehr Prävention" in Österreich, gerade im Pflichtschulbereich gebe es "massive Versäumnisse aus der Vergangenheit", so Dorner in einer Aussendung.

Ergebnis dieser "andauernden Ignoranz" sei die schlechte gesundheitliche Verfassung vieler Kinder und Jugendlicher. Als Beispiel nennt Dorner auch den Gesundheitszustand der Bundesheer-Rekruten: Wenn innerhalb von zehn Jahren die Zahl der jungen Männer mit über 100 Kilogramm von drei auf 6,5 Prozent steige, "dann müssten bei den Verantwortlichen in der Politik eigentlich alle Alarmglocken läuten".

Die Ärztekammer plädiert außerdem für eine Aufwertung der Schulärzte vor allem an Pflicht- und Berufsschulen, wo die Beratung der Schüler in Sachen Bewegungs- und Ernährungsverhalten einen deutlich geringeren Stellenwert als an Bundesschulen habe. Wenn es nicht gelinge, in Gesellschaftsschichten mit niedrigem Bildungsgrad Gesundheitsbewusstsein zu schaffen, "dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn in zehn bis 15 Jahren die Zahl moderner Zivilisationskrankheiten wie Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes noch weiter in die Höhe schnellen werden", so Gudrun Weber, Schulärztereferentin der Ärztekammer für Wien.

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