Die Päpstin

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Sönke Wortmann ("Das Wunder von Bern") hat sich unter dem Titel "Die Päpstin" an die Verfilmung des Bestsellerromans von Donna W. Cross gemacht. Das Werk handelt von der Priestertochter Johanna von Ingelheim, die im 9. Jahrhundert zum Papst gewählt wurde. Verkörpert wird die Figur von der deutschen Schauspielerin Johanna Wokalek, die zuletzt in "Der Baader Meinhof Komplex" zu sehen war.

Johanna ist ein Priesterkind, das im 9. Jahrhundert in Ingelheim aufwächst. Wie ihre Brüder will sie Lesen und Schreiben lernen, was der Vater ablehnt. Johanna läuft mit ihrem Bruder Johannes von zu Hause weg und wird mit ihm in einer Domschule aufgenommen, wo ihre Begabung von Graf Gerold (David Wenham, "Herr der Ringe") erkannt und gefördert wird. Johanna verliebt sich in ihren Gönner, was dazu führt, dass die eifersüchtige Gattin sie mit dem Sohn eines Schmieds verheiraten will. Dies wird aber durch einen Überfall der Normannen in letzter Sekunde vereitelt. Johanna flieht erneut und tritt - als Mann verkleidet - in Fulda in ein Kloster ein. Ihre Männerrolle behält sie bei, als sie Richtung Rom reist, dort wegen ihrer Heilkünste schnell bekannt wird und zum Leibarzt von Papst Sergius (John Goodman) ernannt wird. Kurz darauf wird der Papst vergiftet aufgefunden. Der Drahtzieher des Komplotts, Bischof Anastasius, macht sich Hoffnungen auf den heiligen Stuhl, doch Johanna, die mitterweile zum Priester aufgestiegen ist, wird zum Papst gewählt. Aber Johanna besitzt eine Schwachstelle: Sie ist von Graf Gerold, den sie in Rom wieder trifft und der zu ihrem heimlichen Geliebten wird, schwanger.

Millionenfach verkaufte sich der Roman von Donna W. Cross um die Theorie einer Päpstin in der römisch-katholischen Kirche. Auch wenn bis heute nicht verbürgt ist, dass es ein weibliches Kirchenoberhaupt gegeben hat, tut dies dem packenden Film keinen Abbruch. Wortmann hat durch stilsichere Details und durch die straffe Handlungsführung ein atmosphärisch stimmiges Werk geschaffen, in dem das emanzipatorische Grundmotiv des Donna-Cross-Romans nie überbetont wird, aber immer allgegenwärtig ist.

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