Werner Herzog ist Jury-Präsident der 60. Berlinale

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Der Regisseur Werner Herzog ist Jury-Präsident der 60. Berlinale. Festivaldirektor Dieter Kosslick gewann den 67-jährigen Herzog ("Auch Zwerge haben klein angefangen", "Fitzcarraldo", "Nosferatu") für die Internationalen Filmfestspiele Berlin (11. bis 21. Februar 2010).

Als eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des Neuen Deutschen Films habe Herzog eine ganze Ära von Filmschaffenden geprägt. "Werner Herzogs Filme zeugen von der künstlerischen Kraft des Kinos", sagte Kosslick.

Die Deutsche Kinemathek teilte mit, dass sie die "Sammlung Werner Herzog" übernimmt. Dazu gehören Werk- und Szenenfotos, Original-Drehbücher, Produktionsunterlagen, Requisiten und Dokumente zu Bühneninszenierungen des Regisseurs. Im Filmmuseum am Potsdamer Platz werden während der Berlinale Stücke aus der Sammlung gezeigt.

Herzog hat reichlich Festival-Erfahrung von Berlin über Venedig bis Cannes. Bereits für sein Spielfilmdebüt "Lebenszeichen" (1968) wurde er mit dem Silbernen Bären der Berlinale für den besten Erstlingsfilm ausgezeichnet. 1979 lief sein "Nosferatu" im Berlinale-Wettbewerb. Eng arbeitete Herzog mit dem Schauspieler Klaus Kinski zusammen, der in fünf seiner Filme die Hauptrolle spielte.

Auch Eva Mattes, Bruno Ganz, Isabelle Adjani und Claudia Cardinale standen für ihn vor der Kamera. "Er erzählt Lebensgeschichten von Außenseitern und Einzelgängern, die für die Verwirklichung ihrer Träume bis an die Grenzen ihrer Existenz gehen", beschreibt der Sammlungsleiter der Kinemathek, Werner Sudendorf, Herzogs Werk.

Eigentlich ist Herzog ein Kino-Muffel. "Ich glaube, im Schnitt komme ich auf zwei, drei Filme im Jahr", sagte der 67-jährige Regisseur der "Berliner Morgenpost". "Die meisten davon sind ziemlich schlecht." Bei den Berliner Filmfestspielen vom 11. bis 21. Februar wird Herzog dann mehr als 20 Filme in zehn Tagen sehen und beurteilen müssen.

"Ich habe mein Land verlassen und lebe heute in Los Angeles. Und ich mache Filme in der Antarktis, in Südamerika, den USA. Aber meine Kultur habe ich dennoch nie verlassen", so der gebürtige Münchner. Seine bei Festivals gewonnenen Preisen sind ihm nicht wichtig. "Die haben mir nie etwas bedeutet."

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