Bergman-Erbe "für die Kunst gerettet"

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Ingmar Bergmans allerletzte und ziemlich gewagte Regieanweisung per Testament hat zu einem Happy End geführt. Gut zwei Jahre nach dem Tod des weltberühmten Filmregisseurs konnten seine neun Kinder und Erben am Wochenende über den Verkauf von vier Bergman-Häusern auf der Ostseeinsel Farö ebenso jubeln wie Kunstfreunde in aller Welt.

Wie im Testament klipp und klar vorgeschrieben, hat der Geschäftsmann Hans Gude Gudesen den Zuschlag bekommen, weil er am meisten geboten hat. Der Norweger will das legendäre Anwesen aber nicht, wie befürchtet, als Privat-Idylle nutzen, sondern stellt es über eine Stiftung Künstlern als kostenloses Domizil und Werkstatt zur Verfügung.

"Das ist eindeutig das Beste, was passieren konnte", freute sich Daniel Bergman, seit dem Tod seines Vaters am 30. Juli 2007 auf Farö Sprecher der Erbengemeinschaft von neun Kindern mit sechs Müttern.

Bergman, zehn Jahre vor seinem Tod von Kollegen in Cannes zum "Besten Filmregisseur aller Zeiten" gekürt, hatte in seinem Testament alles darauf angelegt, die Häuser auf der kleinen Insel samt Inventar möglichst maximal für die Erben zu versilbern.

Vor allem Linn Ullmann (43), Schriftstellerin und Tochter aus Bergmans Verbindung mit der Schauspielerin Liv Ullmann (70), ist es zu verdanken, dass Farö für die Öffentlichkeit und die Kunst erhalten bleibt: Die Norwegerin überzeugte ihren durch IT-Patente reich gewordenen Landsmann Gudesen von ihrem Stiftungskonzept. Was dieser auf den Tisch gelegt hat, wollte niemand verraten.

Linn Ullmann meinte: "Wunderbar auch, dass Farö nicht einfach ein Museum wird. Das wäre nicht im Sinn meines Vaters gewesen." Farö nördlich von Gotland ist für Filmfreunde ein Begriff, seit Bergman hier ab 1961 für Filme wie "Wie in einem Spiegel" drehte, sich in die Insel verliebte, ein Haus bauen ließ und hier bis zu seinem Tod mit 89 Jahren lebte.

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