Persönlich:

Nazan Eckes im Talk

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TV-Star Nazan Eckes spricht offen über Liebe, ihren Kinderwunsch und ihr Studentenleben mit Ehemann und Maler Julian Khol in Wien.

Wien, Friedrichstraße, acht Uhr morgens. Eine gute gelaunte Nazan Eckes (37) trudelt aus Köln mit ihrer Manager-Schwester Belgin und Pantene-Pro-V-Stylist Sacha Schütte im MADONNA-Fotostudio ein. Nach Make-up und Styling geht es in Wiens hippe neue Event-Location Oben, wo für die große MADONNA-Modestrecke (ab S. 24) geshootet wird. Um 17 Uhr dann lauter Applaus in der Halle. Fotograf Chris Singer hat alle Sujets „im Kasten“, und Nazan nimmt – so gut gelaunt und fröhlich, als hätte sie einen entspannten Spa-Tag hinter sich – noch auf der Couch Platz, um MADONNA Rede und Antwort zu stehen. Danach geht es gleich wieder zurück nach Köln auf, wo auf Eckes ihr Ehemann, der Wiener Künstler Julian Khol (35), und jede Menge Sendungsvorbereitungen warten. „Normalerweise“, so Nazan, „bleibe ich gerne länger in Wien, aber der Terminplan ist zu eng.“ Denn seit diesem Samstag moderiert Eckes wieder die Liveshows von „DSDS“ – Deutschland sucht den Superstar.
Im Talk spricht Sie über Lampenfieber, Kinderplanung und ihr Studentenleben.

Am Samstag starten die Liveshows der 11. DSDS-Staffel. Haben Sie Lampenfieber?
Nazan Eckes: Ja, schon. Es ist aber nicht mehr so schlimm wie früher, da war ich schon Wochen vorher aufgeregt, dachte immer, ich muss ganz diszipliniert sein, darf die Woche davor nicht mehr ausgehen. Jetzt sehe ich das alles entspannter. Aber die Minuten, bevor es losgeht, schwirrt mir alles Mögliche im Kopf herum, ein Feuerwerk. Sobald ich auf der Bühne bin, ist die Aufregung wieder weg.


Wie viel Zeit nimmt eine Show in Anspruch?
Eckes:
Die Vorbereitungen sind schon vor Wochen mit Gesprächen losgegangen. Man tauscht sich mit dem Produktionsteam und den Kandidaten aus.


Wir kennen nur die berufliche Nazan, die immer top gestylt ist. Wie ist die private
Nazan?
Eckes: Ich kann alle beruhigen: Ich sehe nicht immer so aus wie bei den Liveshows oder in Fotoshootings (lacht). Privat bin ich sehr entspannt und mag es eher lässig. Ich laufe die meiste Zeit in Jeans und T-Shirt rum, und meine Freunde kennen mich auch nur so. Ich mag es aber natürlich auch, meine weibliche Seite auszu­leben. Und wenn ich mit meinem Mann schön essen oder auf eine Party gehe, putze ich mich gerne raus.


Wie ist es beim Styling für Shows? Sagen Sie da auch mal Nein zu manchen Stylings?
Eckes:
Am Anfang meiner Karriere war es so, dass ich ­alles angezogen habe, was man mir gegeben hat, mich nicht eingemischt habe. Ich habe aber gemerkt, dass mich das entfremdet, ich mich mehr ­einbringen muss. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team.


Der große Aufreger bei der letzten Staffel waren Schwangerschaftsgerüchte, weil Sie ein kleines Bäuchlein hatten. Nimmt man sich so etwas nach all den Jahren noch zu Herzen?
Eckes:
Ich habe Sinn für Humor! Ich denke mir in so einer Situation eher: „Man, da hast du wirklich blöd ausgesehen.“ Da drückt man halt mal ein Auge zu, lacht kurz drüber und vergisst es wieder. Auf keinen Fall bekomme ich wegen so etwas Komplexe und hungere mich danach herunter. Diese Zeiten sind echt vorbei, das mache ich nicht mehr.


Wie sieht es nun tatsächlich mit Babyplänen aus?
Eckes:
Ich verstehe, dass immer wieder danach gefragt wird. Es ist ja naheliegend bei uns. Aber ich finde trotzdem, das ist eine wahnsinnig intime Sache. Natürlich möchten wir einmal Kinder haben, aber das Wann und Wie und Wo bleibt unser Geheimnis.


Ihr Mann Julian ist gebürtiger Wiener. Wie viel Zeit verbringen Sie bei uns?
Eckes:
Ich bin für meinen Geschmack viel zu selten hier und würde gerne öfter herkommen. Julian ist oft in Köln, aber wenn wir zusammen in Wien sind, ist der Terminkalender vollgepackt. Hauptsächlich sind wir privat in Wien und möchten so viele Freunde wie möglich treffen, gehen oft gut essen und besuchen die Familie. Schließlich hat Julian fünf Geschwister. Wir laden aber eher selten jemanden zu uns ein, denn das Atelier, in dem wir leben, ist total zugeräumt und chaotisch.


Wie kann man sich das Zusammenleben in so einer Künstlerwohnung vorstellen? Sie haben ja den Ruf, sehr strukturiert und ordentlich zu sein …
Eckes
: Das ist tatsächlich so (lacht). Julian ist derjenige, der gerne alle Klamotten in der Gegend rum schmeißt, und ich bin die Cleane. Wir haben uns zwei sehr konträre Zuhause aufgebaut. In Köln leben wir fast spießig, sehr sortiert, mit Garten und allem. Hier in Wien haben wir ein Atelier, in dem man eben auch wohnen kann. Es ist alles vollgestellt mit Julians Bildern, Farben und Pinseln. Es ist mehr Werkstatt als Wohnung. Eben ein Kontrastprogramm. Ich liebe das, und ich liebe die Abwechslung zwischen beiden Heimen. Ich kann nach Wien kommen und alles loslassen. Ich bin dann eben nicht die strukturierte Nazan, die man aus dem Job kennt, sondern wie eine Studentin in einer WG.


Prallen in Ihrer Ehe zwei Welten aufeinander?
Eckes:
So chaotisch sind Künstler gar nicht. Man denkt natürlich, dass die nur so in den Tag hineinleben und planlos durchs Leben rennen. Dieses typische Bild eines Künstlers hatte ich früher auch, doch ich weiß es mittlerweile besser. Ich war am Anfang überrascht, wie diszipliniert sie sein müssen. Schließlich haben sie keine Vorgesetzten und keine fixen Uhrzeiten, zu denen sie etwas erledigen müssen. Sie müssen aus eigener Kraft und Disziplin heraus etwas kreieren. Trotzdem müssen Künstler aber Freigeister sein, ständig ihren Horizont erweitern. Wir können das gut vereinbaren. Wir reisen viel, und Julian kann dann neue Eindrücke sammeln. Während ich also in der Sonne liege, arbeitet sein Hirn ständig und wird dauernd gefordert. Für mich ist das sehr spannend und ich habe von ihm unglaublich viel für meinen Beruf gelernt.


Zum Beispiel?
Eckes:
Man lernt, verschiedene Perspektiven zuzulassen und bekommt den Spiegel ständig vorgehalten, von jemandem, der das aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet. Er findet etwa Dinge an mir gut, von denen ich immer dachte, dass ich sie in der Öffentlichkeit auf keinen Fall zeigen darf. Vielleicht lasse ich dadurch nun viel mehr meine eigene kreative Seite zu, meine bunte und verspielte Seite, die ich sonst viel eher zurückgehalten habe.


Was kommt nach DSDS?
Eckes
: Ich weiß es nicht so genau. Es haben sich in letzter Zeit so viele Dinge ergeben, dass ich gar nicht mehr langfristig plane. Manchmal möchte ich gerne tiefsinniger und journalistischer arbeiten. Das war auch die Phase, in der ich mit dem Buch begonnen habe. Doch im Moment genieße ich diese Leichtigkeit und dieses Showmachen ungemein. Zurzeit tut es mir eben gut, einfach nur Spaß zu haben und gar nicht so kopflastig zu sein.


Wo sehen Sie sich 2024?
Eckes:
Da mache ich hoffentlich noch Fernsehen, weil ich meinen Beruf wirklich liebe. Ich möchte aber meinen Horizont erweitern. Es ist ein ein Traum von mir, auch in der Türkei Projekte zu machen. Außerdem würde ich gerne mal wieder schreiben.

Nazan Eckes

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