Sexuelle Offenheit stark im Trend

Der große Sex-Report

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Kein Bock auf Fake-Orgasmen: In modernen Beziehungen hat falsche Zurückhaltung nichts mehr verloren. Eine aktuelle Studie zur Liebe 2.0.

Sommer, Sonne, Sexy Time. Nicht nur bewegt man sich ob der steigenden Temperaturen leichter bekleidet durch die Straßen, sondern ist – bedingt durch das starke Sonnenlicht und die daraus resultierende Ausschüttung von Serotonin – glücklicher, beschwingter und angeregter. Was eine gute Voraussetzung für eine lustvolle Zeit scheint, immerhin hat Sex laut einer von dem Erotik-Shop-Anbieter Amorelie aktuell veröffentlichten Studie für 85 % aller Männer und Frauen (2019, Erhebungszeitraum 5. 12.–14. 12. 2018, N = 2.065 Befragte) im Alltag einen hohen Stellenwert.

Offenheit

Die von Amorelie müssen es ja wissen – denkt man vielleicht, und zu Recht, blickt der amouröse Versand-Handel mittlerweile auf „Six Years of Sex“ und seit zwei Jahren in Folge schwarze Zahlen zurück. Die Unternehmensprinzipien, „einen selbstverständlichen und selbstbewussten Umgang mit Sexualität zu fördern“, zeigen sich auch in der gesamtgesellschaftlichen Erhebung – so ist seit dem vergangenen Jahr ein Anstieg von sechzehn Prozent in der generellen Zufriedenheit hinsichtlich des Sexlebens der Befragten zu erkennen. Auch wenn sich die Wünsche und Bedürfnisse von Männern und Frauen vielleicht nicht verändert haben, sind beide Geschlechter, aber vor allem Frauen heutzutage offener im Umgang mit ihren Wünschen und Bedürfnisse geworden. Dementsprechend würden 41 Prozent der Befragten ein dauerhaft unbefriedigendes Sexleben auch als Trennungsgrund einräumen.

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© oe24
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With a little help ...

Im Sinne der Offenheit rund um das eigene Selbstbewusstsein, ist auch die Zahl der Frauen, die Orgasmen vortäuschen kleiner geworden. Dennoch ist der gerne mal als weibliches Phänomen beschriebene Fake-Genuss, zwar vergleichsweise weitaus seltener, aber doch auch Männern bekannt. So haben schon mal 28 Prozent der männlichen Befragten im Gegensatz zu 66 Prozent der weiblichen Umfrageteilnehmerinnen, einen Orgasmus vorgetäuscht.

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Die Tatsache, dass die Zahlen rückläufig sind, ist positiv zu beobachten. Apropos Höhepunkt: Unterm Strich besagt die Studie, dass Frauen mithilfe von Lovetoys schneller zum Orgasmus kommen als ohne.

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Klassiker gehen immer


Der Trend steht auch hier auf Offenheit – warum sollte man schließlich nicht über seine jeweiligen sexuellen Vorlieben sprechen? Immerhin ist der Weg zum gemeinsamen (oder jeweiligen Höhepunkt) dadurch freier. So individuell die jeweiligen Bedürfnisse auch sind, so sehr ähneln sie sich letztlich doch. Bereits seit 2017 stehen der „Flotte Dreier“ und das erotische Rollenspiel weit oben in der Reihe der häufigsten Sex-Fantasien. Bei den beliebtesten Sexstellungen gilt das Motto „Oldie but Goldie“ ebenso – Doggy-Style und Missionar sind und bleiben die ungeschlagenen Favoriten.


Ich mag mich, wie ich bin

Eine weitere gute Nachricht der Amorelie-Studie zufolge betrifft das Thema Selbstliebe. Die allgemeine Body-Positivity- und Self-Love-Bewegung scheint Wirkung zu zeigen – denn während 2018 noch 35 % der Frauen und 20 % der Männer angaben, sich in ihrem Körper nicht wohlzufühlen, sind es in diesem Jahr „nur“ noch 22 Prozent der Frauen und 15 Prozent der Männer. Daran gibt es noch viel zu ändern, aber die zurückgehende Tendenz ist ein erster positiver Schritt. Klarerweise sind vor allem soziale Medien für die heutigen Schönheitsideale und damit einhergehenden Zweifel verantwortlich, knapp ein Drittel der Befragten ist der Meinung, dass durch
Instagram der Drang nach einem perfekten Körper gestiegen ist. So sehr von Äußerlichkeiten beeinflusst, zeigt sich im Rahmen der Studie ebenfalls, dass die Zeit mit und für sich selbst oft zu kurz kommt. So nimmt sich ein Drittel der Studienteilnehmer weniger als 30 Minuten pro Tag Zeit und Raum für sich selbst. Ein großes Versäumnis, und das nicht nur im Hinblick auf einen weiteren Punkt der Studie, der das Thema Masturbation betrifft. Schließlich gibt es kein besseres Mittel, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse kennenzulernen. Das be-JA-hen immerhin 73 Prozent der Studienteilnehmer.

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