Fast 3 Milliarden Euro fließen

Familien sind Gewinner der Regierung

Teilen

Jetzt ist es fix: Steuerentlastungen, Absetzbeträge und die „13. Familienbeihilfe“ bringen Familien im nächsten Jahr einen warmen Geldregen.

(c) GettyWien. Für einmal stehen Österreichs Familien auf der Gewinnerseite: 2,2 Milliarden Euro verteilt die neue Regierung im Jahr 2009 unter allen Lohnsteuerzahlern, weitere 770 Millionen Euro sind nur für Familien reserviert. So könnte eine Durchschnittsfamilie auf eine jährliche Ersparnis von über 3.700 Euro kommen, wie Berechnungen auf Basis des Koalitionspakts zeigen.

Steuerreform: So profitieren Familien

Alleinerzieher
Profitabel wäre das Paket auch für eine Mutter, die monatlich 1.700 € verdient. Die steuerlich absetzbaren Betreuungskosten für ihr Kind liegen in diesem Beispiel bei 1.650 € jährlich.

Monatsgehalt 1.700 €
Steuerersparnis / Jahr 485 €
Absetzbetrag plus 89 €
Kinderfreibetrag 220 €
Betreuungsbonus 603 €
13. Familienbeihilfe 113 €
Gesamtersparnis / Jahr 1.510 €
Ersparnis / Monat ca. 126 €

Familie / 2 Kinder
In diesem Beispiel verdient ein Elternteil 3.000 €, der andere 1.500 € brutto. Die absetzbaren Betreuungskosten liegen für jedes der zwei Kinder bei 2.300 € jährlich – also an der Obergrenze.

Monatsgehalt 1 3.000 €
Steuerersparnis / Jahr 656 €
Monatsgehalt 2 1.500 €
Steuerersparnis / Jahr 449 €
Absetzbetrag plus 180 €
Kinderfreibetrag 210 €
Betreuungsbonus 1.988 €
13. Familienbeihilfe 256 €
Gesamtersparnis / Jahr 3.739 €
Ersparnis / Monat ca. 312 €

*Legende: Berechnung laut Koalitionspakt


Auch Nanny spart Steuern

Besonders ins Gewicht fällt, dass die Kosten für Kinderbetreuung künftig mit maximal 2.300 Euro pro Kind (bis zum Alter von zehn Jahren) steuerlich absetzbar sind. Darunter fallen nicht nur Aufwendungen für Kindergärten, Krippen oder Tagesmütter, sondern sogar für Kindermädchen. Dabei wollte die Regierung ursprünglich nur „außerhäusliche Betreuung“ fördern.

Ebenfalls neu ist ein Freibetrag, der das zu versteuernde Einkommen um 220 Euro pro Kind vermindert. Monatlich als direkter Transfer ausgezahlt wird zudem der höhere Kinderabsetzbetrag. Dieser steigt jährlich von 610 auf 700 Euro.
Geldwerte Vorteile bringen neben der „13. Familienbeihilfe“ auch das geplante einkommensabhängige Karenzgeld sowie der Gratis-Kindergarten. Dazu gibt es bisher aber keine Details. Offen ist zudem, bis wann die Steuerreform durchs Parlament geht. Sie gilt aber rückwirkend ab 1. Jänner. (hov)
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.