Studie belegt Nutzen von Darmspiegelungen

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Wer sich regelmäßig einer Darmspiegelung unterzieht und dabei erkannte Krebsvorstufen entfernen lässt, erkrankt nach einer Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) seltener an Darmkrebs. Die Heidelberger Forscher hatten den Nutzen der Darmspiegelung nach Angaben vom Montag bei rund 3.300 Saarländern erfragt. Zuvor hätten nur Daten aus klinischen Studien vorgelegen.

Der Untersuchung zufolge wurden bei Menschen, die sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre einer Darmspiegelung unterzogen hatten, "viel seltener fortgeschrittene Vorstufen von Darmkrebs" gefunden. "Insbesondere im linken Bereich des Darms ist das Risiko für Darmkrebs und seine Vorstufen drastisch vermindert", erklärten die Wissenschafter. Die Ergebnisse unterstrichen das große Potenzial der Darmspiegelung für die Früherkennung von Darmkrebs.

Die in der Studie befragten Saarländer hatten an einer Darmspiegelung (Koloskopie) im Zuge des gesetzlichen Programms zur Krebsfrüherkennung teilgenommen. Sie wurden gefragt, ob sie sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre vor der Screening-Koloskopie bereits einer Darmspiegelung unterzogen hatten.

Demnach hatten von den knapp 600 Menschen, die bereits eine Koloskopie hinter sich hatten, nur 36 fortgeschrittene Krebsvorstufen im Darm. Das entspricht 6,1 Prozent. Bei den rund 2.700 Studienteilnehmern, die sich erstmalig einer Darmspiegelung unterzogen, wurden bei 308 Personen (11,4 Prozent) solche fortgeschrittenen Vorstufen entdeckt.

Im sogenannten linken, "absteigenden" Teil des Darms, in dem der Krebs am häufigsten auftritt, entdeckte man bei den Teilnehmern mit vorangegangener Koloskopie zwei Drittel weniger fortgeschrittene Krebsvorstufen als bei den Teilnehmern ohne vorangegangene Darmspiegelung.

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