Steht uns Geburtenboom bevor

Jetzt kommen die Pandemials

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Nach dem Geburtenknick: Viele Paare basteln am Wunschbaby. 

Wissenschaftler der Akademie der Wissenschaften untersuchten neun Monate nach Ausbruch der Pandemie bis Dezember 2020 bzw. Jänner/Februar 2021 Daten aus 30 Staaten dieser Welt. Mit dem Ergebnis ­eines teils deutlichen Geburtenknicks durch ­Covid-19 in fast allen untersuchten Ländern. Dennoch verstummen die süßen Gerüchte um eine erst noch bevorstehende Geburtenwelle von „Coronials“ bzw. „Pandemials“ nicht. Der lange Lockdown-Winter im Home-Office könnte viele Paare dazu inspiriert haben, den Traum von der Familie in die Realität umzusetzen. 

Die Wunschbabys kommen!

Laut dem "Insight Health Sales Report Consumer" ist der Umsatz bei Schwangerschaftsvitaminen in Apotheken in ganz Österreich von 2019 auf 2020 um 20,4 Prozent gestiegen. Das könnte ein Hinweis auf einen erst bevorstehenden Babyboom sein. Für eine valide statistische Aussage ist es allerdings noch viel zu früh.  

Mit einem Kinderwunsch stellen sich auch immer dutzende Fragen ein, die sich um die eigene, aber vor allem um die Gesundheit des Ungeborenen drehen. Aufgrund der weltweiten Ausbreitung von Covid-19 hat sich dieser Fragenkatalog noch gehörig verlängert. Studien bringen nach und nach Licht ins Dunkel, ob und wie sich eine SARS-CoV-2-Infektion und eine Schutzimpfung auf Kinderwunsch und Schwangerschaft auswirken. So wurde unter anderem bei der Impfempfehlung für Frauen mit Kinderwunsch nachgebessert. Die Fülle an stetig neuen Informationen ist aber auch Motor für Mythen und Falschmeldungen. Viele Frauen mit Kinderwunsch, bereits Schwangere oder auch stillende Mütter stellen sich derzeit die Frage, ob sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen sollen. Priv.-Doz. DDr. Michael Feichtinger klärt im  „gesund&fit“-Talk  auf.   link

Kinderlos? Mögliche Ursachen 

Der Zyklus
Kommt es zu keinem Schwangerschaftseintritt, muss vorerst abgeklärt werden, ob der Zyklus unregelmäßig oder regelmäßig ist. Bei regelmäßigem Zyklus kommt es im Normalfall in den ersten sechs Monaten zu einer Schwangerschaft. Ist dies nicht der Fall, muss nach möglichen Ursachen geforscht werden. Ist der Zyklus unregelmäßig, sollte vorab der Hormonstatus gecheckt und die Schilddrüse untersucht werden. Mittels Zyklusmonitoring und Follikelbiometrie kann der genaue Zeitpunkt des Eisprungs ermittelt werden.

Der Partner
In 40 Prozent aller Fälle eines unerfüllten Kinderwunsches liegt die Schuld beim Mann – denn zum Kinderkriegen braucht es immer zwei. Neben der Frau gehört demnach auch der Partner abgeklärt: Samenbefund, hormonelle Abklärung und urologische Untersuchungen.

Hormone & Stress
In rund 40 Prozent liegt die Ursache bei der Frau. Gynäkologische Untersuchungen sollten durchgeführt und Hormonstatus mit Schilddrüse überprüft werden. Stimmt der Hormonstatus nicht, kann dieser medikamentös eingestellt werden – dann klappt es meist auch mit dem Nachwuchs. Anhand dieses Status kann auch Stress nachgewiesen werden, der oftmals ­eine Schwangerschaft verhindert.

Anatomie & Krankheiten
Mittels Bildgebung (Ultraschall, Röntgen, laparoskopische Bauchspiegelung) können anatomische Veränderungen (z. B. ein undurchlässiger Eileiter) oder Krankheiten festgestellt werden, die eine Schwangerschaft verhindern.

Genuss
Alkohol, Nikotin und sonstige Drogen sind auch vor der Schwangerschaft tabu – können die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen. Stattdessen sollte ausgewogen gegessen und Sport betrieben werden. 

==>> Ursache erkennen & handeln
Wurde die Ursache der ausbleibenden Schwangerschaft erkannt, gilt es, diese – wenn möglich – zu bekämpfen. Ist eine Befruchtung auf natürlichem Wege dennoch nicht möglich, sollte ein Kinderwunsch-Experte aufgesucht werden. In speziellen Kliniken findet die Befruchtung außerhalb des menschlichen Körpers im Labor statt. 

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