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WM-Ort als Stadt der Engel

In wenigen Tagen beginnt die Ski-WM in Schladming. Hunderttausende Menschen werden das steirische Örtchen stürmen. Schladming und Menschenmassen sind meist eine ungute Kombination. Denn ein Skiort ist keine Weltstadt und wenn man nicht früh genug bucht, kann man schon mal um Mitternacht bei Minus zehn Grad zur Obdachlosen werden. Einige Jahre ist es her. Es war Dienstagnacht nach dem „Night Race“. Schneechaos auf den Straßen. Kollege K. weigert sich, nach Wien zurückzufahren. Wir tingeln von Hotel zu Hotel, durchnässt, ich mit kaputten Stiefeln. Nichts frei! Wir landen schlussendlich im Luxushotel Pichlmayrgut, seit Jahren Quartier des österreichischen Skiteams. Zwei Uhr morgens, die Ski-Fahrer feiern, ich stehe bibbernd an der Rezeption. „Sorry, ausgebucht!“ Hysterisch rufe ich Freund R. in Wien an, jammere ins Telefon. Da kommt der fesche Mann hinter der Rezeption vor und flüstert: „Wir haben Personalzimmer, aber da dürfen keine Gäste schlafen. Erzähl’s bitte niemandem!“ Wir huschen durch den Personalbereich in die Garage, er holt Handtücher und Bettzeug und bringt mich in ein entzückendes Zimmer, überzieht noch das Bett, wünscht mir eine „Gute Nacht“. Liebster Retter in der Not, ich weiß bis heute nicht, wer du warst. Und ich glaube, ich habe vergessen, mich zubedanken. An dieser Stelle: DANKE!

Nina Fischer ist MADONNA-Living-Chefin n.fischer@oe24.at

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