Kesha ist der Shooting-Star im Zeichen des Dollar

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Kesha ist ohne Zweifel das erste Pop-Phänomen der neuen Dekade. Ihre Single "TiK ToK" thront unter anderem in Österreich, Deutschland und Schweiz wie auch in den USA und Kanada an der Chartspitze und soll bis dato vier Millionen Einheiten abgesetzt haben. Am Dienstagabend erzählte die 22-jährige US-Sängerin im Gespräch mit der APA in Wien, wie man sich fühlt, wenn der Traum vom Popstar wahr wird.

"Es ist ziemlich unglaublich und am unglaublichsten ist es, wenn man am Morgen erwacht", so Kesha. Der Start ist der jungen Frau mit dem Gören-Image wirklich gelungen: Mit ihrem Debütalbum "Animal" stieg sie im Jänner auf Platz Eins in den US-Albencharts ein. Ihr Erfolg wirkt aber keineswegs zufällig, denn hinter ihr steht ein erfahrenes Team. "Ich bekam einen Anruf von Dr. Luke und Max Martin, zwei fantastischen Produzenten, die wollten, dass ich nach Los Angeles komme. Und nachdem sie die Besten sind, hab ich es gemacht." Das Produzententeam von "Animal", das in Österreich ab 5. Februar im Handel sein wird, konnte schon andere Musiker pushen. Als ihr Förderer gilt Dr. Luke, der mit "TiK ToK" bereits die sechste Nummer-Eins-Single als Produzent für sich verbuchen konnte und vorher bereits Katy Perry oder Kelly Clarkson zu Stars gemacht hat. Max Martin reüssierte hingegen mit den Backstreet Boys und schrieb Britney Spears' großen Hit "Baby One More Time".

Vom Stil her weiß Kesha sich von den genannten aber durchaus zu unterscheiden. "Animal" bietet sehr tanzbaren Electro-Pop und auf den vierzehn Tracks finden sich doch noch einige vom Schlage ihrer Single "TiK ToK". Die Texte führen hingegen in eine hedonistisch-infantile Partywelt, wo man sich morgens die Zähne mit Jack (Daniels) putzt und feiert, bis die Sonne aufgeht. "Fast das ganze Album enthält reale Erlebnisse. Vielleicht ist es ein wenig zu ehrlich, zum Beispiel wenn ich im Song 'Backstabber' ('Verräter') auch den richtigen Namen der gemeinten Person nenne", meint dazu die Sängerin, die das "S" in ihrem Künstlernamen durch das Dollar-Symbol ersetzt hat.

Nur gefeiert wurde aber ohnehin nicht, denn immerhin hat die Arbeit an "Animal" fünf Jahre lang gedauert und mehr als 200 Songs hat sie in dieser Zeit geschrieben. "Nachdem ich die High School abgebrochen habe, war das Songschreiben für mich wie ein Job, den ich sehr ernst genommen habe, und so hab ich so viele Songs wie möglich geschrieben, einige wirklich schlechte und einige wirklich gute", erklärt Kesha. Irgendwann wurde während dieser Zeit auch das Geld knapp, und neben Telemarketing und Kellnern versuchte sie sich als Backgroundsängerin für Paris Hilton und Britney Spears.

Ihre erfolgreichste Kollaboration erfolgte aber mit Flo Rida auf dessen Nummer-Eins-Single "Right Round": "Es war ein guter Schritt in die richtige Richtung und der Traum, meine Stimme im Radio zu hören, hat sich so erfüllt". Mit ihren eigenen Werken wurde sie dann laut "billboard.com" die zwölfte Musikerin in der Geschichte der US-Charts, der es gelungen ist, sowohl mit Debüt-Single als auch mit dem Debüt-Album gleich on Top zu landen. Doch was soll man anderes von jemand erwarten, der laut Biografie stilecht auf einer Party geboren wurde und der Legende nach sogar in das Anwesen von Popstar Prince schlich, um diesen dort mit einer Demo-CD davon zu überzeugen, doch als Produzent zu fungieren?

Die Schattenseiten des Erfolgs hat Kesha bisher jedenfalls noch nicht kennengelernt. "Ich hab immer noch Spaß damit, auch wenn ich gemerkt habe, dass man sehr aufpassen muss, was man erzählt. Natürlich gibt es Leute, die einen für den Erfolg hassen, doch die sind mir egal", fasst sie ihre ersten Eindrücke im Rampenlicht zusammen.

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