Droge Zucker

Süßigkeiten können uns süchtig machen

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Forscher der Princeton University konnten nachweisen, dass der regelmäßige Konsum von Zucker tatsächlich süchtig macht.

(c) sxcImmer wieder kämpfte Doris Burghard gegen ein paar Kilos um die Taille. Zu einer Hungerkur wollte sie sich aber nicht durchringen. „Ich habe konsequent einen Monat lang auf Süßes und Alkohol verzichtet. Und passe wieder in meine Hosen“, erzählt die Versicherungsangestellte.
„Der Kaloriengehalt von Alkohol und Süßigkeit wird meist unterschätzt“, bestätigt auch Bernhard Ludvik, Stoffwechselexperte am AKH.

Auf die genussvollen Dickmacher zu verzichten, ist aber nicht einfach. Vor allem Naschkatzen können vom Zucker nicht leicht lassen. Denn wie US-Mediziner jetzt nachweisen konnten, kann der regelmäßige Verzehr von Süßigkeiten zur echten Sucht werden. Im Tierversuch zeigten Ratten, die mit Zuckerwasser gefüttert wurden, alle Symptome einer klassischen Sucht.

Bei hohem Zuckerkonsum wird in der Region des „Belohnungszentrums“ der Botenstoff Dopamin freigesetzt, der bei Wiederholungen zur Sucht führen kann. In der Folge kommt es zu Umbauprozessen im Gehirn und zu einer Vermehrung der Opioid-Rezeptoren.





Umbau im Gehirn

Dabei entdeckten die Neurowissenschafter auch Veränderung im Hirnstoffwechsel: Beim Konsum von Süßem wird in der Region des Nucleus Accumbens der Botenstoff Dopamin freigesetzt. Er gilt als chemisches Signal, das erst Motivation und im Laufe der Zeit Sucht auslöst. Ähnliche Veränderungen hatten die Forscher zuvor bei Ratten beobachtet, die nach Kokain oder Heroin süchtig waren.

Forschungsleiter Bart Hoebel sieht hier eine mögliche Erklärung für diverse Esssüchte. Was auch erklärt, warum der Kampf gegen Übergewicht so oft verloren wird.
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